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grössern angefangen haben, was sehr zweifelhaft ist. Der Turgor-
druck der Nachbarzellen würde dann morgens und vormittags
abnehmen, aber etwa um 2. Uhr zunehmen. Da aber die Temperatur
vom Sonnenaufgang bis um 11 Uhr im allgemeinen beträchtlich
niedriger als um 2 Uhr ist, ist es schwerverständlich, wie die Nach-
barzellen um diese ‚späte Stunde, wo die Spaltöffnungen auch noch
offen sind, das verdunstete Wasser ersetzen könnten, während ihnen
morgens bei niedriger Temperatur diese Tätigkeit abgeht, obgleich
dann doch die Transpiration wegen der niedrigen Temperatur und
der geschlossenen Spaltöffnungen minimal ist.
Es gibt aber noch eine Theorie, in der man eine Erklärung
suchen kann, und zwar die, dass die Bewegungen der Schliesszellen
von der Assimilation dieser Zellen abhingen. Durch die Einwirkung
des Sonnenlichtes beginnt morgens die Assimilation, wodurch in den
Schliesszellen osmotisch tätige Substanz, zuerst Zucker, gebildet wird,
was ihnen eine grössere Fähigkeit, Wasser aufzunehmen, gibt, so
dass sie sich auswärts biegen können. Nachmittags, abends und
nachts würden sich wegen des Abganges der Assimilate und der
Abnahme des Turgordrucks die Spaltöffnungen schliessen. Die
Theorie kann auch erklären, weshalb die Spaltöffnungen der Blätter,
der Bäume und Sträucher bisweilen offener an der Sonnen- als an
der Schattenseile sind.
Ware jedoch diese Theorie genügend, so müsste man in offenen
Schliesszellen stets höheren osmotischen Druck, als in den Neben-
und Nachbarzellen erwarten. SCHELLENBERGER fand, dass die Schliess-
zellen in offenem Zustand in der Regel einen höheren osmotischen
Druck, als die Nebenzellen haben. Er fand aber auch Fälle,
wo das Gegenteil eintrat. Ausserdem ist, wie ich schon erwähnt
habe, aus Rosınas Untersuchungen hervorgegangen, dass, obgleich
in den Schliesszellen Stärke und Zucker abwechseln, der Zucker
doch nicht in offenen Schliesszellen konstant ist. Dies wäre zu
erwarten, da der osmotische Druck einer Zuckerlösung viel grösser,
als der einer entsprechenden Stärkelösung ist.
Die zuletzt besprochene der erwähnten Theorien scheint mir die
Bewegungen der Spaltóffnungen am besten erklären zu können,
obgleich sie nicht ganz hinreicht. Jedenfalls finde ich in diesen
Theorien keine Erklärung der Tatsache, dass sich die Spaltöffnungen
gewisser Pflanzen bei Wasserwerlust öffnen.
Eine einfache und einheitliche Ursache der Bewegungen der
Schliesszellen scheint folglich schwer zu finden zu sein. Die
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