- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 10. 1916 /
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Organen durch Schwerkraft oder Licht eine mehr oder weniger
stabile physiologische Dorsiventralität induziert werden, welche sich
in plagiotropem Wuchs oder Epinastie äussert! Man hat also
in jedem Fall zu untersuchen, ob ein Organ, sei es anatomisch
dorsiventral oder radiär, physiologisch dorsiventral reagiere oder
nicht. Übrigens fasst schon Sachs in seiner bekannten Arbeit
über ortotrope und plagiotrope Pflanzenteile (Arb. Würzburg Bd II,
1882) die Dorsiventralität im physiologischen Sinn auf (s. Ges.
Abh. S. 1054 ff.).

Was nun die Epinastie anbetrifft, so muss sie, wenn durch äus-
sere Bedingungen ausgelöst, auf einer grösseren Reizempfänglichkeit
oder Reaktionsfähigkeit, kurz gesagt Empfindlichkeit der oberen
Seite des Organs beruhen. Da nun Nastien im Gegensatz zu Tro-
pismen durch diffuse Reize ausgelöst werden, so leuchtet ohne wei-
teres ein, dass Geonastie sehr wohl an der horizontellen Klinostat-
achse stattfinden kann, denn die Schwerkraft wirkt ja hier diffus
auf das Objekt ein. Da nun die Schwere experimentell nicht auf-
gehoben werden kann, so bleibt immer die Möglichkeit bestehen,
dass die Blätter geonastisch wären (vgl. KNIEP, a. a. 0.1910). Eine
gewisse Entscheidung wäre wohl durch Variation der Kraft, also
durch Centrifugalversuche zu gewinnen, solche Versuche habe ich
jedoch nicht angestellt. 2

Die Einkrümmung der Blätter am Klinostat könnte aber auch
einen geotropischen Vorgang sein. Geotropische Blätter führen,
wenn sie aus der Gleichgewichtslage gebracht werden, entweder Kon-
vexkrümmungen oder Konkavkriimmungen aus, d. h. sie erreichen die
plagiotrope Ruhelage entweder durch Senkung der Lamina und
Abwärtskrümmung des Stiels oder durch Hebung und Aufkrüm-
mung des Stiels. Wenn nun, wie z. B. Kniep an Lophospermum scan-
dens gefunden hat, das Gebiet der Konvexkrümmungen viel grósser
ist als das der Konkavkrümmungen, so leuchtet ein, dass die Blät-
ter an der horizontellen Klinostatachse, wo ihre Stellung zum Ho-
rizont bei jeder Drehung um 180? verschoben wird, zumeist Ein-
krümmungen aufweisen müssen, obwohl sie selbstverständlich die
Ruhelage niemals erreichen. Und diese Einkrümmungen entstehen
durch Summation geotropischer Reize auf Grund von der vorzugs-
weisen Disposition für eine gewisse Bewegungsrichtung (d. h. Epinastie).

! CzaPER, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, 1895, 104, I 39. Sachs, Ge-
sammelte Abhandl. Bd IJ, 1049. LuxpEcànpH, Jahrb. f. wiss. Bot. 1916, 57, 92.

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