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fen hat, und die tropistische Reaktion wird am Schluss
der Wachstumsperiode immer siegreicher. Die vertikal herab-
hängenden Blätter beginnen sich nämlich, wenn sie schon ziemlich
ausgewachsen sind, zu heben, bis sie die horizontale Lage erreicht
haben; dann hört die Bewegung auf. Ob diese Stimmungsànderung
eine Schwächung der Epinastie oder eine Verstärkung des Plagio-
tropismus bedeutet, kann ich nicht bestimmt sagen. Kein Zweig
wurde nämlich so lange am Klinostaten gedreht, dass er alle
Entwicklungsstadien bis zum Wachstumsabschluss durchlaufen
konnte (was zwei bis vier Wochen in Anspruch nehmen würde).
Die langsame Aufwärtsbewegung der vorher senkrecht hängenden
Blätter kann jedenfalls nicht auf Hyponastie beruhen. Denn die
Blattstiele behalten noch während des Aufkrümmens ihre Epinastie,
was ersichtlich wird, wenn man die Zweige aus ihrer Lage bringt.
Wie wir später sehen werden, tritt dann bald eine Einkrümmung
der Stiele ein, ehe noch die geotropische Reaktion zu wirken ange-
fangen hat. Auch am Klinostat tritt die Konvexkrümmung in diesem
Stadium auf.
Nun findet aber schon bei den jungen, senkrecht herabhängenden
Blättern, wenn man sie am Klinostat rotiert, eine z. T. verstärkte
Einkrümmung ein. Auf eine mögliche Fehlerquelle bei derartigen
Versuchen mit Blättern sei hier nebenbei hingewiesen. Das Drehen
um eine Achse muss für ein so schlankes Organ wie ein junges
Buchenblatt eine recht lästige Sache sein, indem die Spreite bei jeder
halben Drehung nach oben herausklappt (wegen der geschilderten
geringen Biegungsfestigkeit des Stiels), um bei fortgesetzter Drehung
wieder herabzusinken. Diese passive Auf- und Abwärtsbewegung
wiederholt sich bei jeder Drehung, was natürlich in unbekannter,
aber sicher ungünstiger Weise das Resultat beeinflussen muss. Die
Kurztriebe der von mir untersuchten Buchen tragen meistens fünf
Blätter, ein apikales! und die vier übrigen scheinbar (nicht
morphologisch) in Paaren angeordnet; bisweilen fehlt das »Endblatt»
(siehe. Fig. 3 und 4).
An einem Zweig, welcher längere Zeit am Klinostat gedreht war,
wiesen die Blätter bei horizonteller Lage der Sprossachse folgende
Stellungen auf (vgl. Fig. 2 u. 3): Das Endblatt genau vertikal, die
folgenden Blátter schwach eingekrümmt, die letzten Blátter ganz
zurückgebogen und an die Achse gedrückt. Die Blätter nehmen be-
! Die im Achsel dieses Blattes stehende Knospe bildet bekanntlich das nächst
folgende Jahr die Fortsetzung des Triebes.
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