Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Sidor ...
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
446
senken. Die horizontale Schlusslage ist, wohl zu bemerken, keine
Resultantlage, sondern bedeutet ein vollständiges Uberwinden der
Epinastie durch Plagiogeotropismus. — Spielt nun nicht bei den
Bewegungen der Buchenblätter phototropische Vorgänge mit hinein?
Um dies zu entscheiden, wurden Versuche mit verdunkelten und
schrág beleuchteten Zweigen angestellt. An den verdunkelten Zweigen
orientieren sich die Blatter wie im Licht, d. h. stellen sich am Ende
der Wachstumsphase horizontell. An Zweigen, welche vor einem
Fenster in schráger Richtung beleuchtet wurden, stellten sich die
Blattflächen in dieselbe Lage ein. Offenbar werden also die Orien-
tierungsbewegungen vorwiegend durch die Schwerkraft induziert. Ob
ausserdem Transversalphototropismus vorkomme, was schwer zu
beweisen wáre, kann natürlich nicht bestimmt gesagt werden. Jeden-
falls würde dieser eventuelle Phototropismus an den transversal-
geotropischen Zweigen keine gróssere Rolle spielen, weil sie zu
schwach wáre. Wie sich die ortotropen Zweige der Buche verhalten,
habe ich nicht untersucht. An diesen stehen die Blätter meistens
nicht horizontell, es ist also wohl möglich, dass ihnen eine photo-
tropische und sogar eine andere geotropische Empfindlichkeit zukäme.
Auch nicht wenn die transversalgeotropischen Blätter von unten
her beleuchtet werden treten irgendwelche Bewegungen in bezug auf
das Licht ein. Junge Blätter heben sich auch bei Beleuchtung von
unten her in die Horizontallage.
Wir wollen nunmehr untersuchen, wie sich die Blätter in der
letzten Phase ihrer Bewegungen, also während des eigentlichen
Orientierens, verhalten, wenn man den Zweig aus der normalen Lage
bringt. Die Orientierungsbewegungen erfolgen ja in der Natur in
der einfachen Weise, dass die Blátter sich aus der vertikal herab-
hängenden in die horizontale Lage heben, auf Grund von einem Aus-
gleich der Stielkrümmung. Wenn man einen Zweig, an dem die Blätter
eben diese Ruhelage erreicht haben, 45° oder 90? nach unten verneigt,
so wird die Aufwärtsbewegung der Blätter entsprechend fortgesetzt,
bis sie wieder horizontal stehen. Nicht so einfach gestalten sich
die Bewegungen, wenn der Zweig zugleich um seine Längsachse
gedreht wird. Dann tritt ausser der Krümmung des Blattstiels
zugleich eine Torsion ein. Die horizontale Lage als Ruhelage setzt
sich aus zwei Komponenten zusammen, nämlich Empfindlichkeit
für Lageveränderungen in zwei gegeneinander senkrechten Richtungen.
Senkt oder hebet man die Blattspreite, krümmt sich der Stiel, dreht
man die Blattfläche um den Mittelnerv, tritt eine Torsion des Stiels
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>