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ist es schwer möglich, Exakteres hierüber mitzuteilen. In dem eben
angeführten Versuch erklären sich die sonderbaren Krümmungen und
Drehungen der Blattstiele (vgl. die Figuren) aus dem Zusammen-
wirken der genannten drei Bewegungsarten. Beschauen wir die
Abbildungen etwas näheg!
Eine Stieldrehung um 180° haben die hintersten kleinen Blätter
der Kurztriebe erfahren (Fig. 4 a, e, Fig. 5 c, d). Diese Blätter
sind, wie oben erwähnt, vor der Schlusslage schräg einwáürls ge-
krümmt (vgl. besonders den Klinostatversuch Fig. 3), weil an ihnen
die Epinastie anscheinend sehr stark entwickelt ist. Bei dem Um-
wenden der Tragachse kommen diese Blätter schräg aufwärts in
der Vertikalebene zu stehen. Sie senken sich dann, wie Fig. 4 und 5
lehren — fortwährend in der Vertikalebene — durch Torsion des
Stiels um etwas weniger als 180°. Dass keine Krümmung der Stiele
dieser hintersten Blätter eintritt, erklärt sich aus der schon vorhan-
denen maximalen epinastischen Einkrümmung. Die apikalen Blätter,
an denen, wie vorher erwähnt, die Epinastie für gewöhnlich nicht
ihre volle Wirkung entfaltet, orientieren sich stets durch sowohl
Krümmung wie Torsion. Welche Stellungen hätten diese Blätter
eingenommen, wenn sich die Orientierung nur durch Krümmung
oder nur durch Torsion abgespielt hätte?
Um diese Frage zu beantworten müssen wir die natürliche Stel-
lung des Blattstiels im Verhältnis zur Sprossachse beachten. Der
Ansatzpunkt der Blattstiele ist bekanntlich bei der Buche nach der
morphologischen Unterseite der Tragachse hin verschoben. Die
Blattstiele der unteren Blatter stehen weder in der Richtung dieser
Achse, noch senkrecht auf sie, sondern sind schwach auswärts-
gerichtet. Tritt nun durch Geradstrecken des epinastisch gekrümm-
ten Stiels ein Heben der mehr oder weniger senkrecht hängenden
Blätter ein, so spreizen diese daher zugleich auseinander, weil
Mittelnerv und Stiel eine gerade Linie bilden. In Fig. 2 sehen wir
dass diese Divergenz der Mittelnerven schon in der Vertikallage
deutlich hervortreten kann, in der Horizontallage wird sie noch auf-
fallender. Durch diese einfache Tatsache des Stielansatzes wird
aber die Mosaik des fertigen Kurztriebes nicht erklärt, denn das
Auseinandertreten der Blattspreiten würde bei einfachem Gerad-
strecken des Stiels viel zu gering ausfallen, wovon man sich leicht
überzeugt, wenn man einen jungen Trieb künstlich in eine Ebene
presst. Es kommen hier besondere Faktoren hinzu, welche es be-
Svensk Botanisk Tidskrift 1916. 29
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