- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 10. 1916 /
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wirken, dass die hinteren Blätter am stärksten, die vorderen Blät-
ter weniger stark sich auseinander bewegen.

Diese Exotropie der Blattstiele — um die Benennung NoLLs
zu gebrauchen!) — lässt sich am besten an umgekehrt gelegten
Zweigen beobachten, weil hier, wie vorher geschildert, die Blätter
die horizontale Lage viel früher als an normalen Zweigen erreichen.
Die Exotropie beginnt sich übrigens schon in der Knospenlage be-
merkbar zu machen: in den letzten Stadien vor dem Entfalten
befinden sich daher die Blätter in Zwangslage. Wenn man zu
dieser Zeit die Schuppen entfernt, so spreizen die befreiten Laub-
blätter plötzlich auseinander. In Fig. 6 ist
ein soeben befreiter Kurztrieb eines umgekehr-
ten Zweiges dargestellt (von oben gesehen). Die
Mittelnerven des apikalen Blatt-» Paares» bilde-
ten einen Winkel von 55°. Wie viel von die-
Fig.6. Kurztriebaneinem sem Winkel auf die Rechnung der morpholo-

invers ausgetriebenen gisch bestimmten Stiellage zu stellen ist, kann
Zweig, schematisch dar- ich nicht sagen. Er hielt sich in 6 Stunden

gestellt. Die obersten annähernd konstant. Nach zwei Tagen war
Blatter, fangen: Ener her tat MSOs gewachsen, hier hatte also

sicher eine exotrope Bewegung stattgefunden.
Diese Bewegung wird ausschliesslich durch Torsion der (hier
gekrimmten) Stiele vollzogen. Und dank derselben weisen auch
die umgekehrt ausgetriebenen Sprosse eine fächerförmige Ausbrei-
tung der Blätter auf, obwohl die »Blattfächer» in diesem Fall natür-
lich basalwärts geöffnet sind (siehe Fig. 7).

Das geschilderte Auseinanderweichen der seitenständigen Blätter
der Kurztriebe findet sowohl im Dunkeln wie bei allseitig einfallen-
dem Lichte statt. Auch nicht von der Schwerkraft dürfte er, nach
Klinostatversuchen zu urteilen, abhängig sein. Es wurde schon
vorher erwähnt, dass die seitlichen Blätter am Klinostat eine Dop-

exotrope Bewegung an.

7 Diese Benennung wurde der Einfachheit halber aber mit aller Reservation
aufgenommen. Tatsächlich gewährt die Analyse der sogen. exotropen Bewegungen
mindestens ebenso grosse Schwierigkeiten wie die der Epinastie. Bei der von
mir im folgenden beschriebenen Exotropie könnten also schwer zu ermittelnde
aitionome Reize (vielleicht als späte Nachwirkungen) mitgewirkt haben. Die Sum-
mation von geotropischen Reizen am Klinostat dürfte jedoch hier, ebensowenig wie
bei der Epinastie in Frage kommen, denn die Bewegung findet auch in jeder
beliebigen fixen Lage zum Horizont statt (vgl. unten S. 455). Eine exakte,
aber freilich ausserordentlich zeitraubende Untersuchung der im Text geschilderten
Erscheinungen wäre sehr erwünscht.

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Project Runeberg, Fri Jun 14 18:33:28 2024 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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