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gehen zugleich auseinander. Wenn man aber die Pflanze in diesem
Stadium an den Klinostat bringt, so fällt die Hebung fort und die Exo-
tropie kommt in Verbindung mit Epinastie rein zum Vorschein. Ich
kann nicht bestimmt sagen, ob bei der normalen Schlussorientierung
zugleich Geotorsionen ausgeführt werden, betrachte es jedoch als nicht
sehr wahrscheinlich. Wenn man nämlich die Blätter eines solchen Trie-
bes wie in Fig. 8 künstlich in die Schlussebene auszubreiten versucht,
so gelingt dies sehr leicht, ohne Torsion der Stiele, woraus man ersieht,
dass die autonomen Vorgänge schon bestimmte Spannungsverhältnisse
in den gekriimmten Stielen dargestellt haben, welche bei der einfachen
Hebung der Spreite zu ihrer richtigen Orientierung führen. Wie
sind nun, nach den vorstehenden Ausführungen, die Blattorientie-
rungen in Fig. 4 und 5 (S. 447 f.) zu deuten?
Betrachten wir nochmals Fig. 8b und c so finden wir, dass die
Autotorsion der linken Hälfte des Sprosses nach rechts geht, an der
rechten Hälfte nach links (vgl. die gekrümmten Pfeile!. Denken
wir uns den Zweig um 180° gedreht (auf den Rücken gelegt), so
kehrt sich die Richtung der Torsion vom festem Gesichtspunkt des
Beobachters offenbar um, die Stiele der linken Hälfte scheinen jetzt
nach links, die der rechten Hälfte nach rechts gedreht zu sein.
Gehen wir nunmehr an Fig. 4 zurück! Wir sehen hier ein Blatt
c an der linken Seite der Sprossachse, welches sich nach rechts
gedreht hat, bei b sehen wir ein Blatt an der rechten Seite, welches
sich nach links gedreht hat. Die Torsion hat also in beiden Fällen
in einer gegen die autonome entgegengesetzten Richtung stattgefun-
den. Die Torsion ist hier also sicher keine Äusserung der Exotro-
pie, sondern eine Geotorsion. Da der Stiel schon vorher epinastisch
gekrümmt war, so resultiert eine Bewegung der Spreite im Raume:
Statt an der richtigen Seite der Achse zu verbleiben, begibt sie sich
zur entgegengesetzten hinüber und verursacht dadurch eine mehr
oder weniger vollständige Beschattung anderer Blätter, wie aus der
Figur 4 deutlich hervorgeht. Im physiologisch-morphologischen Bau-
plan des Kurzprosses von Fagus ist so zu sagen der Fall nicht
vorhergesehen, dass der Spross um seine Achse 180° gedreht werden
könnte, die Mosaik wird durch die individuelle Drehungsart der
einzelnen Blätter völlig zerstört. Da die Stiele am Beginn des Versuchs
mehr oder weniger rechtwinkelig gekrümmt waren (siehe S. 447), so
kommen offenbar die Spreiten bei einer Torsion um 90° sich um
den gleichen Winkel seitlich zu verschieben und es hängt dann
von der anfänglichen Richtung des basalen nicht bewegten Stiel-
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