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mässigkeiten. Da nun nach dem vorher Mitgeteilten die relative
Stärke der autonomen Reaktion und des Geotropismus mit dem
Fertigwerden der Blätter eine Verschiebung erfährt, so hängt das
spezielle Verhalten der Blätter beim Versetzen aus der Gleich-
gewichtslage von dem Alter derselben ab. Es ist aber nicht mög-
lich, dieses nach äusseren Kennzeichen zu bestimmen und daher
fällt es einem sehr schwierig, die Orientierungsbewegungen in jedem
Fall vorauszusagen. An ganz jungen Sprossen haben die autono- .
men Bewegungen entschieden das Übergewicht (vgl. Fig. 7). An
älteren Sprossen kommt es zu einem Widerstreit zwischen autono-
men und aitionomen Reaktionen (Fig. 4. u. 5). Aber sogar an
Sprossen, deren Blätter sich schon in völliger Ruhelage (Mosaik-
lage) befinden, können diese bei Lageveränderung der Tragachse
ausgesprochene autonome Bewegungen ausführen, ehe sie, durch
Geotropismus und Geotorsion, das Gleichgewicht wieder erreichen.
Dies geht aus folgendem Versuch hervor.
Ein horizonteller. Zweig mit Blättern in Mosaiklage wurde ver-
tikal an die ebenfalls vertikal gedrehte Klinostatachse befestigt.
Nach zwei Tagen hatten sich die basalen Blätter der Kurztriebe
(etwa IV u. V in Fig. 8b entsprechend) rückwärts gekrümmt und
nahmen jetzt dieselbe Stellung wie in Fig. 8a an. Wegen der ver-
tikalen Stellung des Tragzweiges kehrte folglich das eine Blatt die Ober-
seite, das andere die Unterseite nach oben. Hier traten also ausschliess-
lich epinastische und exotrope Bewegungen ein: Die »Endblätter»
der Kurztriebe verhielten sich verschieden. Ein Blatt hatte eine epina-
stische Krümmung erfahren (autonome Reaktion), ein anderes Blatt
war um 45° gedreht, hier hatte also zugleich eine geotropische
Reaktion stattgefunden, wie zu erwarten, da doch die Endblätter
minder starke autonome Bewegungen ausführen. Die Lageverän-
derungen an einem fünfblättrigen Kurztrieb (vgl. das Schema Fig.
8 b u. c) wurden durch Winkelmessungen näher verfolgt. Die
Anfangslage, d. h. der vertikal durch die (vertikal gestellte) Spross-
achse gelegte Plan, wird mit 0° bezeichnet. Die Abweichung von
dieser Anfangslage erfolgt durch Krümmung (Krüm.) und Drehung
(Dreh.). Ein vorgesetztes e oder g bezeichnet, dass die betreffende
Bewegung als autonome (epinastische oder exotrope) oder aitionome
(Geotropismus, Geotorsion) zu deuten ist.
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