- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 12. 1918 /
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dem lacinialum-Typus übereinzustimmen. Es gibt also wahrschein-
lich mehrere stärker oder schwächer laciniierte Rassen von Chelido-
nium majus, die an verschiedenen Stellen entstanden sind.

Es scheint als halte FRIEDMANN die lacinialum-Formen nur für
eine Art von Standortsmodifikationen. Er schreibt nämlich (S. 9
Bei der Abweichung, die wir als C. laciniatum bezeichnen, handelt
es sich gar nicht um ein neues Organisalionsmerkmal, sondern um
eine ökonomische Anpassung, hervorgerufen durch Verschlechterung
der Ernährungsbedingungen. Die Pflanze schränkt in ökonomischer
Weise den gesamten Haushalt ein, und hieraus resultiert eine schein-
bare Aenderung des morphologischen Charakters. Der erworbene
Anpassungscharakter ist dann relativ konstant, erblich: beim
Wiedereintritt günstiger Verhältnisse kann er aber wieder aufgege-
ben werden: die Pflanze nähert sich der Hauptform oder schlägt
ganz in diese zurück.» Zu dieser etwas sonderbaren Ansicht ist
FRIEDMANN durch eine nicht früher bemerkte Notiz in einem alten
Kräuterbuch gelangt, nach welcher Samen von SPRENGERS Exem-
plare bei Aussaat in gute Erde Pflanzen ergeben hätten, die der
gemeinen Form vollständig gliechen. Und weiter hat er gefunden,
dass Pflanzen, die aus Samen der oben erwähnten oberkrainischen
Form gezogen waren, nur ziemlich unbedeutende laciniatum-Eigen-
schaften aufwiesen. Andere Verfasser wie RozE und DE? VRIES
heben jedoch die Konstanz der laciniatum-Merkmale hervor, und
auch meine Versuche bestätigen diese Ansicht. Freilich habe ich
gesehen, dass einzelne Blüten ganze oder nur unbedeutend geschlitzte
Sepalen entwickeln können, besonders vielleicht wenn die Pflanzen
sehr trocken gehalten wurden; aber dann handelt es sich zweifels-
ohne nur um zufällige Abweichungen.

Ich experimentierte mit /aciniatum-Pflanzen aus dem hiesigen
botanischen Garten, Chelidonium laciniatum scheint hier in Upsala
schon lange Zeit kultiviert worden zu sein, und wird schon von
LiNNÉ im »Hortus Upsaliensis» erwähnt: »8. Chelidonium majus
folüs & flore. tenuissime laciniatis. Moris. hist. 2. p. 258.» — Eine
pleniflora-Form desselben aus Upsala habe ich auch benutzt.

Die obenerwähnten Tatsachen behandelte ich so ausführlich,
teils um noch einmal hervorzuheben, dass es wahrscheinlich von
dem sogenannten Chelidonium laciniatum mehrere von einander un-
abhängig entstandene Typen gibt, teils um auf den Unsinn der
Theorie FRIEDMANNS über die Wirkung der verschlechterten Er-
nährungsbedingungen aufmerksam zu machen.

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