- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 12. 1918 /
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Natürlich kam dazu, dass die Zeit für einen allgemeinen Durchbruch
noch nicht reif war; die pflanzenphysiognomischen Probleme hatten
in den achtziger und neunziger Jahren noch nicht die Aktualität
erlangt, die ihnen später zuteil wurden. Das neue Jahrhundert
bezeichnet darin einen Umschlag; erst in diesem hat sich die Pflanzen-
geographie zu dem Rang durchgearbeitet, den sie jetzt neben den
übrigen gegenwärtig aktuellsten und wichtigsten Disziplinen der
Botanik einnimmt.

Lange trug deshalb die schwedisch-finnische Pflanzengeographie
ein eigenes Gepräge, das sie von der im übrigen recht mannigfaltigen
europäischen und amerikanischen unterschied. Die erstere verfolgte
eine klare und zielbewusste induktive Methode, in der letzteren
kämpften gewöhnlich unklar aufgefasste induktive Prinzipien einen
ungleichen Kampf mit den von ScHouw (1822), THURMANN (1849)
und SENDTNER (1854) inaugurierten deduktiven Prinzipien. A. v.
HuMmMBOLDTS Gedanken (1806) die in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts in Schweden und Finland aufgenommen und wegleitend
wurden, gewannen also in dieser Zeit in anderen Ländern kein all-
gemeines Verständnis.!

Im 20. Jahrhundert hat indessen ein Umschwung in der euro-
päischen pflanzengeographischen Forschung stattgefunden. Die
induktive Methode hat Jahr für Jahr immer mehr Terrain gewonnen.
Abgesehen von England und Amerika, wo die deduktiven Prinzipien
bis zu ihren äussersten Konsequenzen getrieben worden sind, sind
jetzt die Wahrheiten der induktiven Methode allgemein anerkannt.
Unter den bekannteren Forschern, die der induktiven Methode hul-
digen, seien erwähnt O. DruDE, H. BROCKMANN-JEROSCH, E. RUBEL;
prinzipiell schliessen sich diesen überdies sämtliche jetzt lebende
Führer der Pflanzengeographie (E. WARMING, C. SCHRÖTER, CH.
FLAHAULT u. a.) mit Ausnahme der englischen und amerikanischen
Forscher an.

Die Schranken, die früher die schwedisch-finnische Pflanzen-
physiognomie von der übrigen europäischen trennte, sind also zum

! HumsoLors Schüler Grisepacu (1872) nahm freilich die Ideen seines Lehrers auf
und entwickelte sie weiter, aber seine Studien bewegten sich so gut wie ausschliess-
lich um die Physiognomie, und der Zeitpunkt für seine Untersuchungen liess keine
Vertiefung in das Problem von der Abhängigkeit der Vegetation von den äusseren
und inneren Faktoren zu. Überdies weist sein System der Lebensformen grosse
Inkonsequenzen auf, und nicht selten werden sehr unbedeutende Eigenschaften den
Lebensformen zu Grunde gelegt. Deswegen hat vielleicht gerade er am meisten dazu
beigetragen, diesen Zweig der Pflanzengeographie in Verruf zu bringen.

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