- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 12. 1918 /
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sowie die unten näher zu diskutierenden Erscheinungen. Bei den
Versuchen blieb es aber meistens durchaus unentschieden, ob die
Periodizilät lediglich eine Nachwirkung einer vorausgegangenen
aitiogenen Periodizität ist oder nicht. In den folgenden Fällen ist
eine Tagesperiodizitit beobachtet worden unter von der Keimung
an konstant gehaltenen Bedingungen:’ bei den Kern- und Zell-
leilungén einer Anzahl von Pflanzen (KARSTEN), bei den Schlaf-
bewegungen der Phaseolus-Blätter (SroPPEL), möglicherweise auch
bei der Atmung von Weizenkeimlingen (SPOEHR) und zuletzt nach
meinen Versuchen bei der Blutungstätigkeit dekapilierter Brassica-
Pflanzen. Die Tagesautonomik der Calendula-Blüten (KxıEp und
STOPPEL) schliesst sich gewissermassen an die genannten Fälle an,
tritt aber in anderer Hinsicht zu ihnen in prinzipiellem Gegensalz.

Das Verhalten der Calendula-Blüten bietet einen guten Ausgangs-
punkt für eine nähere Erörlerung, weil hier — trotz allen Schwierig-
keiten im Einzelnen, die bei KniEP und STOPPEL nachzusehen sind
— die Verhältnisse relativ klar und verständlich erscheinen. Ins
Dunkle gebrachte Knospen von Calendula arvensis entwickeln sich
trotzdem weiter zu Blülenständen, die sich mehrmals in Tages-
rhythmus öffnen und schliessen. Dabei hängt die zeitliche Lage
der Óffnungsmaxima von dem Zeitpunkt des (letzten) Dunkelselzens

der Knospen ab, so dass das erste Öffnen — wie demgemäss alle
folgenden — nach 24 Stunden oder einem mehrlachen davon erfolgt.

Die zeitlichen Lagen der Maxima und Minima der Schlafkurve sind
demnach durch das Dunkelsetzen der Knospen bestimmt und nicht
an bestimmte Tagesstunden gebunden. Es verhält sich jeder junge
Blütenstand wie eine aufgezogene, aber zunächst stehende Uhr, die
nur eines Anstosses bedarf, um nachher in durch ihre Konstruklion
gegebenem Rhythmus gewisse periodische Funktionen vollzuführen,
wobei aber nur der zeitliche Abstand wiederkehrender Zustände
von der Uhr selbst abhägt, ihre zeilliche Lage in Verhältnis zur
Zeit der Umwelt dagegen durch den Anstoss.

Anders z. B. bei den Kernteilungen in den Versuchen KARSTENS.
Dieselben erreichen ein Maximum an einer bestimmten Tagesstunde,
und zwar nachts, in derselben Tageshälfte, wo bei den unter nor-
malem Tageswechsel wachsenden Pflanzen das entsprechende
Maximum fällt. Die einzige einmalige Veränderung in den Aussen-
bedingungen, die für das Ingangsetzen der Periodizität verantwort-
lich gemacht werden könnte, wenn man das Schema der Calendula-
Blüten hier verwenden wollte, ist das Einquellen der Samen. Dann

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