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der Dauerlichtpflanzen nach also rund 300 Vollperioden haben wir
oben erfahren. Derart auffallend genau ist freilich nicht die Uber-
einslimmung in irgend einem früher untersuchten Fall. Bei den
Kernteilungen scheint es schwierig, die exakte Lage der Kulmina-
lionspunkte zu bestimmen. Bei den Schlafbewegungen von Phaseolus
ist die Zeit der maximalen Schlafstellung der Dunkelpflanzen zeim-
lich genau präzisierl, nicht so aber bei den normalen Pflanzen,
deren Blätter sich morgens schnell in Tagstellung erhöhen, abends
schnell zur Nachtstellung senken, und dazwischen nur unregel-
mässige Oszillationen zeigen. So kann es nicht direkt wunder-
nehmen, dass PFEFFER kein grosses Gewicht zu legen scheint auf
die zeilliche Orientierung der Kulminationspunkte der lagesaulono-
mischen Kurven. Dies muss aber jetzt als einen wesentlichen
Punkt angesehen werden, dem jede Erklärung gerecht werden muss.
Die Hypothese der erblichen Nachwirkung kann dies in meinen
Versuchen also nur durch die Annahme eines Mechanismus, der im
trockenen, kaum lebenstäligen Samen wie in der keimenden und
wachsenden Pflanze immerfort periodisch mit einer Genauigkeit
läuft, die sich derjenigen nähert, die die feinsten Uhren nach sorg-
samsler Einjustierung leisten. Nach meinen Zahlen (Abschnitt
I, S. 450) müsste man eine Genauigkeit im Gesamtmittel von
ca. + 1 Stunde, eine mittlere Individualgenauigkeit wenigstens von
elwa + 4 Stunden fordern, nach wie gesagt in minimo rund 300
Tagen. Bei sorgsamer Einjustierung der feinsten Uhren kommt
man, (nach gef. Angabe des Herrn Uhrmacher E. G. ERIKSSON in
Stockholm) selten über eine Genauigkeit von + 2 Minuten pro
Monat hinaus, das macht auf 300 Tagen !/ Stunde. Nun wider-
spricht aber der Einzelverlauf der individuellen Kurven entschieden
der Existenz solch einer präzisen Autonomik. Alle Maxima einer
Kurve fallen gar sellen auf genau dieselbe Tagesstunde.
Ferner scheint es schwer vorstellbar, dass in den trockenen
Samen, wo alle Lebenstitigkeit fast erloschen ist, dennoch die funk-
tionelle Betätigung einer Tagesautonomik derart exakt und ungestört
weiter verlaufen würde. Bei den interessanten Erfahrungen von
BorpAGE an Pfirsichbäumen, die, auf Réunion aus europäischen
Samen gezogen, während 20—25 Jahren eine allmählich abkling-
ende Jahresperiodizilät in der Belaubung erkennen liessen, braucht
es sich offenbar nur um die Vererbung einer — später modifikativ
geschwächten — reaklionellen Befähigung, nicht einer funktionellen
Tätigkeit zu handeln, denn die »gewohnten» Zeiten wurden, auch
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