- Project Runeberg -  Svensk botanisk tidskrift / Band 4. 1910 /
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gestellt, dass die Fleniniingsche Flüssigkeit die lebendige Struktur
bei Allium und Yicia am naturgetreusten wiedergibt, wenngleich
auch damit natürlich Artefakte erzeugt werden. Besonders gilt dies
für die jungen Prophasen und Telophasen sowie die Zwischenstadien
schnell aufeinander folgender Teilungen. Das Spirem und die
Chromosomen der Meta- und Anaphasen werden aber in Flemming und
auch in den meisten übrigen Flüssigkeiten, wie Hermann, Merkel,
Zenker, Tellyesniczky, Iveiser, sehr naturgetreu fixiert. Die
Buhestadien. die Prophasen und Telophasen werden jedoch bei jeder
Fixierung recht sehr alleriert. was die feinere Struktur betrifft;
grössere Klumpen, welche in Vicia in dem typischen Buhestadium
und der Prophase vorhanden sind, werden aber erhalten, und
niemals hat sich erwiesen, dass solche artifiziell entstehen.

Die Ergebnisse, in Verbindung mit den Entdeckungen A- Fischers
u. a., zeigen, dass die Bezeichnungen Chromatin (Flemming) und
Achromatin (Flemming) oder Linin (Schwarz, Strasburger), die
sich in der Zytologie eingebürgert haben, nicht aufrechtzuhalten
sind. Die verschiedenen Färbungsintensitäten hängen nach unseren
heutigen Kenntnissen fast ausschliesslich von physikalischen
Verhältnissen ab. Da jedoch die hierfür in Betracht kommenden
Eigenschaften der Kernstrukturen sowohl präformiert, wie durch die
Fixierung erzeugt sein können, und da die Benennung Chromatin,
die von ihrem Urheber Flemming mehr chemisch als
morphologisch aufgefasst wurde,1 zu unrichtigen Konsequenzen führt und
vielfach geführt hat, scheint es mir nicht zweckmässig, diese
Benennung noch weiter zu benutzen.

Wir bedürfen aber eines Terminus, der diejenige Substanz
bezeichnet, die in morphologischer Weise die Chromosomen aufbaut,"
einer Benennung aber, die sich nur auf die physikalisch
individualisierte Substanz bezieht, die im Leben in feiner Verteilung in der
Kernflüssigkeit suspendiert ist, und die, morphologisch betrachtet,
in genetischer Beziehung zu den Chromosomen steht, ohne etwas
über die chemische Zusammensetzung oder die chemischen
Veränderungen dieser Substanz auszusagen. Denn im lebenden Kern sieht

1 Zellsubstanz. Kern und Zellteilung, S. 130.

Xukleolus und Kerngerüst sind chemisch verschieden (Zacharias); vgl. ferner
L( ndf.gähI): Kin lieitrag zur Kritik zweier Vererbungshypothesen. Jahrb. f. wiss.
Hot. 1910. lid. 48, S. 285.

3 Ni mcc (Zur Mikrochemie der Chromosomen; Her. d. d. bot. (lesellsch. 1909)
will nachgewiesen haben, dass das Kerngerüst und die Karyosomen (Prochromo-

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