Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Senare delen. Den teologiska problematiken - II. Försoningsidén - 2. Influens av de Wettes korsteologi - a. Analys och konfrontation
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Richter, emporrichten kann. Das Bewusstseyn der Schuld,
ästhetisch gefasst, ist das religiöse Gefühl der Ergebung, in
dem wir uns vor Gott beugen, und wodurch uns die Ruhe des
Gemüths wiederkommt: denn wir können uns nicht zu dem
Gedanken der heiligen allmächtigen Güte erheben, ohne uns
gestärkt und getröstet zu fühlen. Aus dem Gegensatz unserer
Sündhaftigkeit und der Heiligkeit Gottes ergibt sich in dem
gesunden, lebendigen, frommen Gemüthe von selbst jene
ge-heimnisvolle, nur im Gefühle zu erfassende Vermittelung,
welche der christliche Lehrbegriff Versöhnung oder
Sünden-vergebung nennt. Diese innere unaussprächliche Vermittelung
aber musste thatsächlich in der Geschichte dargestellt und
dadurch bewährt werden. So wie in Christo alle Ideen
ge-schichtlich und persönlich erschienen, so auch diese höchste
der Versöhnung, damit sich in ihm das ganze Leben der
Menschheit spiegeln sollte. Und diess geschah durch seinen
Märtyrer-Tod. Jeder Märtyrer-Tod ist ein Bild der Ergebung,
und stellt die Erhebung des Geistes über die Widersprüche der
verderbten Welt, den innern Sieg im äussern Untergange, dar;
in höherem Grade aber der Tod eines Märtyrers, der für die
höchsten Giiter des Geistes, die Wahrheit und deren
Ein-führung in die Welt starb, für dasjenige, was der menschlichen
Verderbniss ein Ende machen, die Welt von den Banden der
Sünde befreien, und dem Menschen die Ruhe des Gemüths
sichern sollte. In diesem Tode wird uns also zuerst die
An-schauung der siegenden Erhebung über dieses Verderben in
dem erhabenen Gehorsam Christi, mit welchem er seine Pflicht
erfiillte, und durch die Kraft des Geistes die Leiden des
Fleisches überwand, und in seiner Gott ähnlichen Liebe für die
Menschen, deren Heil er durch seinen Tod gründen wollte,
welche uns zu einen freudigen Bewusstseyn unserer Würde
erhebt, und uns Pfand und Gewähr der göttlichen Liebe wird.
Liebte uns der reinste Gott gleiche Mensch, und hielt uns für
würdig, dass er den Tod für uns litt, so liebt uns auch Gott,
mit dem er in innigster Gemeinschaft stånd, und wird uns
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