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-134
teknisk tidskrift
1 febr. 1930
eine umfassende Erhebung’ der deutschen
Stromerzeugung und -abgabe vom statistischen Reichsamt
durchgeführt ist, wuchs bis Ende 1928 die
Stromerzeugung von 20,3 auf 27,9 Milliarden kWh, d. h. sie
stieg in 3 Jahren um 37 %■ Wie die Zahlentafel 1
zeigt, entfällt in diesem Jahr der grösste Teil, d. h.
rd. 51 % der Stromerzeugung, auf die öffentlichen
Elektrizitätswerke, während früher die der privaten
Werke überwog. Die Entwicklung ist hauptsächlich
auf die wirtschaftlich und technisch begründete
Tendenz zum Strombezug zurückzuführen. Insgesamt sind
im Jahre 1928 912 Eigenanlagen, hauptsächlich
kleinere und mittlere Werke, stillgelegt.
Die installierte Maschinenleistung stieg seit dem
Jahre 1927 von 10,2 auf rd. 11,1 Millionen kWh
insgesamt, hiervon bei den öffentlichen Werken um
10 %, bei den Eigenanlagen um 6 %.
Wird die Höchstbelastung der öffentlichen Werke
auf etwa 75 % der installierten Leistung und die der
Eigenanlagen auf 50 % der installierten Leistung
geschätzt, so ergibt sich für das Jahr 1928 folgendes Bild:
Zahlentafel 3.
Besitzstand und Stromabgabe der öffentlichen
Elektrizitätswerke.
Gruppe Zahl Abgabe in %
I über 100 Mill. kWh............35 ! 63
II „ 25 „ „ ................94 24,3
III „ 5 „ „ ................151 9,4
IV „ 2 „ „ ................132 2,3
V unter 2 „ „ ..............198 1,0
Insgesamt ............................... 610 j 100,0
in gewissen Zeitabschnitten die
Unternehmungs-f or men der öffentlichen Elektrizitätsversorgung sich
geändert haben. Es ist zu ersehen, wie der Einfluss
des Reiches, des Staates, der Provinzen, Kreise,
Gemeinden, der sonstigen Abnehmer sowie der gemischt
wirtschaftlichen Werke auf Kosten der Privatwerke
ständig zunimmt.
Zahlentafel 4.
Stromerzeugung 1900, 1913 und 1928, unterteilt in
Prozenten nach der Unternehmerform.
Zahlentafel 2.
Spitzenleistung in kW % Jährliehe
Be-nutzungsdauer der Spitze in kWh
öffentliche Werke 4,5 Millionen 65 3 140
Eigenanlagen ........ 2,4 35 5 710
Insgesamt................ 6,9 Millionen 100 4 220
Von der öffentlichen Stromerzeugung von rd. 14jl
Milliarden kWh wurden rd. 12.1 Milliarden nutzbar
abgegeben. Der Verlust betrug somit rd. 14 %.
Auf den Kopf der deutschen Bevölkerung (63
Millionen Einwohner) berechnet, wurden im Jahre
1928
von den öffentlichen Werken.... 224 kWh,
von den Eigenanlagen ......... 218 „
insgesamt 442 kWh
erzeugt, gegenüber dem Jahre 1927 von insgesamt 392
kWh und 1925 325 kWh. Die Übersicht gibt also
einen ständig wachsenden Energiebedarf.
An der Stromabgabe sind die einzelnen
Verbrauchergruppen im Jahre 1928 wie folgt beteiligt:
Grossverbraucher ..............................65 %
Städt. Kleinverbraucher ..................19,1 %
Landwirtschaftl. Kleinverbraucher 5.6 %
Öffentl. Beleuchtung ........................0,9 %
Elektrische Bahnen ..........................9,4 %
100,0 %
Ein Bild über das Aufsaugungsprinzip, d. h. die
zunehmende Konzentration der Erzeugung der
öffentlichen Elektrizitätswerke im grossen gibt die
nachstehende Zahlentafel 3.
Nach ihr wurden im Jahre 1928 63 % der gesamten
Stromabgabe von nur 35 Grosskraftwerken mit einer
jährlichen Arbeitsleistung mit tiber 100 Millionen
kWh nutzbar abgegeben, 24,3 % von 94 Werken mit
einer Stromabgabe von über 25 Millionen kWh und
der Rest, d. h. 12,7 % von 481 Werken.
Von besonderem Interesse sind noch die
nachstehenden Zahlentafel 4, welche veranschaulicht, wie
Unternehmerform 1900 1913 1928
Reich, Staat........................ — o/o 0,3 o/o 26,3 o/o
Stadt ................................... 22,3 °/o 37,6 o/o 20,2 o/o
Provinz, Kreis, Gemeinde 0,7 0/0 2,2 o/o 5,8 o/o
Sonstige............................... — 0/0 — o/o 4,3 o/o
Öffentliche Werke insges. 23,0 o/o 40,1 o/o 56,6 o/o
Privatwerke........................ 77,0 o/o 42,9 o/o 14,6 %
Gemisch-wirtsch. Werke : A — o/o 17,0 o/o 28,8 o/o ;
100,o o/o 100,o o/o 100,o o/o ;
Der Gang der Entwicklung bis zur Gegenwart zeigt,
wie in Deutschland der anfänglich freie Wettbewerb,
der auf dem Gebiete der Elektrizitätserzeugung und
-Verteilung teilweise zu einer Anarchie geführt hatte,
im Laufe der Jahre einer Planwirtschaft zu weichen
beginnt. Immer mehr tritt das Streben nach Ordnung
und Verwaltung unter einheitlichen Gesichtspunkten in
den Vordergrund. Der anfangs noch herrschende
ungezügelte Konkurrenzkampf ist zum Stehen
gekommen, er räumt einer friedlichen, auf rationeller
Grundlage aufgebauten Einordnung allmählich das Feld. Die
Pläne einer grosszügigen Stromversorgung treten in
den Vordergrund. An Grösse und Ausdehnung
wachsen die Fernkraftwerke, den kleineren Werken
fällt immer mehr die Aufgabe der Erzeugung der
Spitzenkraft zu.
Aufgabe des Staates ist es geworden, durch sein
Hoheitsrecht die übermächtigen
Ausschliesslichkeits-rechte der grossen Elektrizitätsunternehmungen zu
beschränken, ohne jedoch eine Verreichlichung oder
Verstaatlichung der Unternehmungen herbeizuführen.
Ganz lässt sich der Einfluss der öffentlichen Hand
nicht umgehen, da unter allen Umständen die
Stromversorgung der Industrie wie der Landwirtschaft
planmässig gesichert werden muss. Durch den Ruf
des Reichswirtschaftsministers wurde als oberste
Gemeinschaft im Jahre 1928 auf privatwirtschaftlicher
Grundlage eine Dachgesellschaft, die
"Aktiengesellschaft für deutsche Elektrizitätswirtschaft"
gegründet, in der die grossen regionalen
Elektrizitätserzeu-gungs- und -Verteilungsunternehmungen
zusammen-gefasst werden, um nach rein elektrizitätswirtschaft-
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