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vollkommen berechtigt. Otomesostoma auditivum fand ich vereinzelt im
St. Moritzer See und im Silser See (Ober-Engadin). Die Art lebte auf
dem Grund der Seen (die übrigens im Kieferwald, nicht im eigentlichen
Hochgebirge liegen), wo die äussern Verhältnisse (Temperatur,
Bodenbeschaffenheit uzw.), von wenigen m Tiefe ab, sich so ziemlich gleich wie
in den subalpinen Seen gestalten; das Vorkommen in den erwähnten Seen
hat daher durchaus nichts Überraschendes. Im eigentlichen Hochgebirge
fand ich Otomesostoma nicht, und zwar weder in den Tümpeln und
kleinen Seen, in denen ausser PL alpina alle übrigen Turbellarien beobachtet
wurden, noch in kalten Schmelzwassertümpeln, noch am Ufer der grossen
kälteren Seen, noch, was besonders auffallen muss, in deren Grundschlamm.
Leider konnte ich nur in drei Seen von Boot aus arbeiten, im Melchsee,
im Engstlensee und im Oberalpsee; im Melch- und Oberalpsee dredgte
ich so oft, dass die Art mir kaum hat entgehen können (im Trübsee und
in den Seen auf dem Bernina-Pass war es mir nur möglich, vom Ufer aus
Bodenschlamm aufzuholen). Dass Otomesostoma auf dem Grund hochalpiner
Seen Vorkommen kann, ist ja durch die früheren, oben erwähnten Funde
erwiesen, in den schweizerischen Hochgebirgsseen scheint die Art jedoch
nicht häufig zu sein. Ganz entschieden ist die Ansicht Zschokkes
abzulehnen, dass Otomesostoma ein Beispiel derjenigen glazialen Relikte
darstellen soll, die in der Ebene vorwiegend in der kalten Tiefe, in den
Hochalpen auch am Ufer zu finden sind; das Tier lebt ja z. B. im
Genfer See häufig in ganz seichtem Wasser, im Gebirge kommt es
augenscheinlich in allen Tiefen gleich selten vor.
Überhaupt ist in den eigentlichen Seen des Hochgebirges die
Rhab-docölidenfauna äusserst spärlich entwickelt oder sie fehlt ganz. Mit
Aus-nahmne der Pflanzenreichen Stellen am Ufer, welche die Bedingungen
kleinerer Tümpel biéten, fand ich in den oben genannten Seen keine
einzige Art, jrotzdem sonst die Bodenfauna (besonders im Melchsee) reich
entwickelt Var. Alle gefundenen Rhabdocölen stammen aus seichten,
pflanzenre^-uen, an sonnigen Tagen stark erwärmten Gewässern.
SPEZIELLER TEIL.
(Verzeichnis der gefundenen Arten, systematisch-anatomische
Untersuchungen.)
Bemerkungen über die anatomische Terminologie.
Es dürfte notwendig sein, einige Bemerkungen über die im
Folgenden gebrauchte anatomische Nomenklatur vorauszuschicken. Im
allgemeinen schliesse ich mich der von Graff in “’Bronn“ angewandten
Terminologie an. Eines muss dabei besonders hervorgehoben werden :
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