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torien, Tardigraden und Anguilluliden ziemlich gut einer
Anstrocknimg-widerstehen können, nicht nur als Bier sondern auch in ausgebildetem
Zustand. So hat Clauss reife Cyclopiden aus 10 Jahre altem Schlamm
hervorkommen sehen, und Anguilluliden sind noch nach 15-jähriger
Austrocknung bei Wasserbegiessung wieder zum Leben erwacht.
Eine so erstaunliche Widerstandsfähigkeit gilt aber nicht für die
Ostracoden. Doch haben mehrere Forscher, wie Stbauss, Lilljeborg,
Jensen und Wohlgemuth bemerkt, dass sie ein nicht allzu langes
Trockenlegen der Tümpel vertragen können, und ich habe dies durch mehrere
Experimente und Beobachtungen in der Natur bestätigt gefunden. So
konnte ich aus, zwischen den Pflanzen ausgetrockneter,
Ostracoden-bewohnter Tümpel gesammelter Erde beim Begiessen mit Wasser mehrmals
reife Ostracoden hervorkommen sehen. Diese Widerstandsfähigkeit
dürfte für die Ostracoden, die eine relativ lange Entwickelungszeit haben,
von grossem Nutzen sein. Wenn, z. B., der Tümpel austrocknet, bevor
die Tiere reif geworden sind, wird doch ein bald eintreffender Regen,
der den Tümpel wieder mit Wasser füllt, den Entwickelungsgang
aufrechthalten und das Aussterben der Kolonie verhindern.
Wie lange aber die reifen Tiere eine solche Austrocknung vertragen
können, hängt natürlich von den verschiedenen äusseren Bedingungen
ab. Werden die Hitze und die Sonnenbestrahlung allzu stark und
langwierig, sodass keine Bodenfeuchtigkeit mehr vorhanden ist, so sterben sie,
und nur ihre Eier sind im Stande einer vollständigen Trockenheit sehr
gut zu widerstehen, was man schon seit lange kannte. In zwei Kulturen,
von Gyprinotus incongruens, welche 10 Tage getrocknet wurden, waren bei
Wasserbegiessen noch einige Individuen am Leben. Hier war aber sehr
viel Schlamm und Detritus worhanden, was wohl eine solche
Widerstandsfähigkeit ermöglichte.
Man darf sich wohl den Zustand der eintrocknenden Ostracoden als
eine Art latenten Lebens vorstellen. Ich habe die sehr durchsichtigen
Cypria-Arten während der Eintrocknung unter dem Mikroskop untersucht. Hier
sieht man, wie die Bewegungen der Extremitäten und besonders der
Atemplatten immer mehr an Kraft abnehmen und spärlicher werden.
Noch nach ca. 24 Stunden waren die Tiere, obschon keine Feuchtigkeit
vorhanden war, am Leben, was man an einer, doch nur selten
eintretenden Bewegung der Augen oder der Atemplatte sehen konnte. Auch sind,
solange die Tiere am Leben sind, die beiden Schalenklappen fest gegen
einander gedrückt und nahezu hermetisch geschlossen, -wobei Leisten und
Furchen in einander eingreifen, wie Fassbinder durch seine
Untersuchungen sehr hübsch gezeigt hat. Sobald aber das Leben erloschen ist,
was ich bei den erwähnten Cypria-Arten nach zwei Tagen fand, sieht
man, dass die Extremitäten und der Körper zu schrumpfen anfangen, und
gewöhnlich klaffen dann auch die Schalen ein wenig aus einander. Wir
begreifen nun, wie das Tier im Freien, von einer schützenden Schlamm-
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