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einer bestimmten Temperatur — nach meinen Befunden ca. 10—12° C. —
an sich zu entwickeln und würden ihre Entwickelung wahrscheinlich
ziemlich rasch vollenden, wenn nicht die bald eintretenden höheren
Temperaturen dem ein Hindernis entgegensetzten, indem die Geschlechtsreife
erst beim Eintreffen kälteren Wassers eintritt.
Hierüber kann man jedoch verschiedener Ansicht sein, eines scheint
mir jedenfalls unzweideutig aus allen bekannten Tatsachen hervorzugehen,
nämlich dass die C. candida in gewissem Grade eine stenotherme
Kaltwasserform ist. Dies habe ich schon in einem früheren Aufsatz bemerkt,
und es ist auch zuvor von u. A. Zschokke und Steinmann hervorgehoben
worden, weshalb die Art zuweilen auch als ein glaziales Relikt angesehen
worden ist. Als solches kann sie aber nicht aufgefasst werden, denn
sie ist in den gemässigten Gegenden ebenso häufig wie in den arktischen
und alpinen Gegenden, und dies kann natürlich bei einem wirklichen Relikt
nicht der Fall sein, denn ein Relikt soll nach Zschokke in “der Ebene
fehlen oder dort nur vereinzelte Inseln bevölkern, die ihnen die nötigen
glazialen Bedingungen, vor allem kaltes Wasser, bieten“. Es scheint,
— nebenbei bemerkt — als stimmte eine solche Forderung des
Relikten-begriffes auch mit der Auffassung v. Hofsten’s und seiner Anhänger
ziemlich gut überein.
Es scheint mir übrigens, als ob die Forscher sich allzu viel Mühe
machten über den Ursprung und die Herkunft der Fauna zu diskutieren,
oft genug bevor noch die Biologie und die Ausbreitung der betreffenden
Tiere hinreichend bekannt sind. Besonders gilt dies von den beständig
diskutierten glazialen Relikten, von anderen Formen, die auf eine
“nordische Heimat“ (Zschokke) hinweisen oder zum Tiefenleben, als
“torrenticol-profunde Elemente“ (Steinmann) hinneigen u. s. w. Ich meine hiermit
keineswegs, dass man von diesen Dingen nicht reden oder Erklärungen
dafür suchen soll, sondern nur, dass wir erstens die Biologie und die
Verbreitung der Tiere sehr genau kennen müssen, bevor wir auf ihre
Herkunft, ursprüngliche Heimat, Einwanderungswege etc. näher eingehen
können. Auch muss hierbei den geologischen Befunden, nicht nur den
glazialen und postglazialen, sondern namentlich auch den tertiären, soweit
sie uns bekannt und sicher bestimmbar sind, grosses Gewicht beigelegt
werden.
Schon im vorigen Jahre lenkte ich die Aufmerksamkeit hierauf und
benutzte bei den tiergeographischen Erörterungen zwei Begriffe zusammen,
von denen der eine sich auf die geographische Verbreitung, der andere
auf die Biologie bezog.
Für die hier in Frage stehende Art, G. candida, schlug ich damals
den Namen kosmopolitische stenotherme Kaltwasserform vor und
habe nach wie vor diese Auffassung beibehalten, obgleich ich für die
Gruppe anstatt Form das Wort Fauna einsetzen möchte. Soweit ich
verstehe, kann die G. candida nicht zu den eurythermen Tieren gerechnet
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