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Diese Auffassung scheint mir auch durch den Bau des zentralen
Nervensystems bei den Pantopoden gestützt zu werden. Obgleich die
Pantopoden so stark umgebildete Cheliceraten sind, könnte man im ersten
Augenblick glauben, ihr zentrales Nervensystem zeige zum Teil einen
primitiveren Bau als die Skorpione, da das untere Schlundganglion der
Pantopoden gewöhnlich nur aus drei zusammengeschmolzenen Ganglien
besteht. Das Hinterhirn der Pantopoden ist gleichwohl im Vergleich
zu den Skorpionen in seiner Entwicklung weiter vorgeschritten als das
Hinterhirn der letzteren, und dies scheint mir darauf deuten zu können,
dass die bei den Pantopoden einfachere Zusammensetzung des unteren
Schlundganglions nicht ursprünglich ist, sondern von dem Wegfall von
Segmenten und dem vollständigen Verschwinden oder einer sehr starken
Reduktion der Ganglien dieser Segmente herrühren kann. Ohne leider
entscheiden zu können, welche Arachnoidensegmente mit den auf das
dritte postorale Segment folgenden Pantopodensegmenten homolog sind,
habe ich doch hervorheben wollen, wie wichtig es ist, die vorerwähnten
Gesichtspunkte mit in Betracht zu ziehen, wenn es sich um eingehendere
Vergleichungen zwischen Pantopoden und Arachnoiden handelt.
Die nach wie vor ungelösten Rätsel, welche diese
Segmenthomologien bilden, haben mich gezwungen, nur mit grossem Bedenken den
Beweis für eine Verwandtschaft zwischen Arachnoiden und Pantopoden
aufzunehmen, welchen die von einigen Verfassern hervorgehobene
Ähnlichkeit zwischen ihren Gangbeinen geben könnte.
Was die zweite Frage betrifft, ob das Vorkommen von mehreren
Paar Ausführungsöffnungen für die Geschlechtsorgane als ein primärer
oder sekundärer Charakter anzusehen sei, so habe ich nichts zu ihrer
Lösung beitragen können, weil ich nicht im stande war mir geeignetes
Untersuchungsmaterial zu verschaffen.
Ohne weiteres anzunehmen, es sei ein ursprünglicher Charakter der
Geschlechtsorgane, dass sie durch mehrere Paar von Öffnungen
ausmünden, scheint mir zu gewagt, weil es doch denkbar wäre, dass
akzessorische Mündungen für die Geschlechtsorgane sich im Zusammanhang mit
der Ausdifferenzierung der Divertikel der Geschlechtsorgane nach den
Extremitäten ausgebildet hätten. Diese eigentümliche Korrelation der
Geschlechtsorgane zu den Extremitäten wird übereinstimmend für eine
sekundäre Erscheinung gehalten, und es kann wohl als entschieden
angesehen werden, dass sie dies auch wirklich ist.
Die Extremitäten sind stark metamorphosiert. Im Verlauf dieser
Metamorphosen hätten die Pantopoden also möglicherweise einen
Geschlechtsorgancharakter beibehalten können, der primitiver wäre, als bei
allen anderen bekannten Arthropoden und der von einer sehr tief
stehenden Urform, vielleicht sogar von einem Anneliden, wie es Dohrn
getan hat, abgeleitet werden müsste. Unmöglich ist es nicht, dass dies
der Fall ist, da aber noch keine solche Untersuchung über die ontoge-
Zool. Bidrag, Uppsala. Bd 6.
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