- Project Runeberg -  Zoologiska Bidrag från Uppsala / Band VI. 1918 /
209

(1911-1967)
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Diese Erklärung ist möglicherweise richtig. Sie lässt sowohl die
Temperatur als die Lichtstärke auf die Verteilung der Tiere einwirken,
zeigt in Probe 11, wie die Verhältnisse sich gestalten, wenn diese
Faktoren Zusammenwirken, in Probe 16, wenn sie in Widerspruch zu
einander geraten. Dieser Widerspruch lässt die Lichtstärke als den
stärkeren Faktor, anscheinend den alleinbestimmenden hervortreten.

3. Die Temperatur innerhalb der engen Grenzen, wie sie hier in
Rede stehen (P. 1 bis + 4°), ist ohne Einfluss auf die Verteilung der
Tiere. Die niedrigste ist ebenso günstig wie die höchste oder event,
ebenso ungünstig. Die Lichtstärke allein bestimmt die Verteilung. Die
Tiere vermeiden das stärkere Licht ausserhalb des Eises in seichtem
Wasser. Sie vermeiden auch die Oberfläche des Wassers in Löchern im
Eisfelde, um sich hier nach dem Boden zu, wo die Lichtstärke schwächer
und günstiger ist, zu häufen.

Diese Erklärung scheint mir die annehmbarste zu sein. Die
Verteilung der Tiere im See I wird mit anderen Worten durch ihre negative
Phototaxis (Leukophobie oder Lichtscheu) bestimmt.

Wie ich weiter unten zeigen werde, sind in den Süssgewässern, die
ich auf Spitzbergen untersucht habe, die Bedingungen für ein negativ
phototaktisches Reagieren der Planktontiere im allgemeinen nicht
vorhanden. Meines Erachtens trifft man in dem obigen Fall auch nicht den
Kern der Sache dadurch, dass man glaubt, mit dem Ausdruck “negative
Phototaxis“ das Problem gelöst zu haben. Meiner Ansicht nach beruht
die ungleichmässige Verteilung im See I lediglich auf einer Trägheit der
Tiere, einem Festhalten an schon herrschenden Verhältnissen oder einer
Reaktion gegen eine vor kurzem eingetretene Veränderung.

Der jetzige Entwicklungsstandpunkt im See I zeigt, dass die
Entwicklung überhaupt mit einem Stadium angefangen hat, wo so gut wie
der ganze See eisbedeckt war. Die Verhältnisse, die unter diesem Eise,
das jetzt erst abzuschmelzen angefangen hatte, herrschten, müssen u. a.
durch eine verhältnismässig geringe Lichtstärke gekennzeichnet gewesen
sein. Sowohl das Eis selbst als der Schlamm, welcher von dem
abschmelzenden Eise ins Wasser kam, haben zusammen in dieser Richtung
gewirkt. Die Tiere wurden mit anderen Worten von Anfang an an eine
schwache Beleuchtung gewöhnt. Als später, gleichzeitig mit dem
weiteren Abschmelzen des Eises, die Beleuchtung an einigen Stellen stärker
wurde, war es ganz natürlich, dass man die Tiere in diesen durch für
sie fremde Verhältnisse charakterisierten Teilen des Sees nicht so
zahlreich fand wie an den Stellen, wo die äusseren Verhältnisse im grossen
und ganzen noch immer unverändert waren. Es ist also nur ein
Festhalten an schon herrschenden Verhältnissen, das sich in diesem Fall als
negative Phototaxis äussert.

Um das Problem klarer zu machen, will ich veranschaulichen, wie
diese Verhältnisse sich später im Sommer gestalten.

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Project Runeberg, Tue Dec 12 14:56:30 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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