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Ob nun diese Arten endemisch und demnach die Stammformen
anderenorts her verbreitet worden sind, oder ob sie selbst dies getan haben,
so erübrigt es zu erforschen, wie und wann diese Verbreitung
stattgefunden hat. Es ist da meines Erachtens das wahrscheinlichste, dass die
Verbreitung mit Hilfe der Meeresströme vor sich gegangen ist, die
Gegenstände, Treibholz oder Eis, auf denen die Tiere haben haften können,
transportiert haben. Ein derartiger Transport muss am leichtesten von
den Flussmündungen mit brackigem Wasser her stattfinden können, in
denen diese Arten und ihre eventuellen Stammformen leben. Die Massen
von Treibholz, die sich an der Küste Spitzbergens finden, zeigen, dass
ein solcher Transport wirklich stattfindet. Beweise für Transport von
Eis von Nordeuropa her finden sich auch. Dass diese Arten oder ihre
Eier gelegentlich zusammen mit Erde o. dgl. von Ufern oder dem Grunde
her an Holz oder Eis haben haften oder auch an Eis haben festfrieren
können, ist auch nicht schwer zu verstehen. Ihr Vermögen,
verschiedenen Salzgehalt zu vertragen (Euryhalinität), hat es ihnen ermöglicht,
bei der Ankunft sich weiterzuentwickeln, wenigstens wenn diese
treibenden Gegenstände in dem schwach salzigen oder fast süssen Wasser
in der Nähe von Fluss- oder Bachmündungen Halt gemacht haben.1
Bezüglich des Vorkommens dieser Arten in Süsswasser auf
Spitzbergen haben wir oben gefunden, dass die Süsswasserformen als
Relikten aus einer Zeit betrachtet werden müssen, wo die Gewässer, in
denen sie jetzt leben, noch in offener Verbindung mit den Fjorden
standen. Als Süsswasserformen stammen sie also aus einer Periode der
postglazialen Landhebung her. Dadurch, dass sie nur in den niedrigst
gelegenen der von mir untersuchten Gewässer Vorkommen, wird es auch
möglich, einigermassen zu bestimmen, wann ihr Süsswasserleben begann.
Da man ferner annehmen muss, dass ihr Vermögen, in abgeschlossenen
Teilen des Fjordes (die später Süssgewässer wurden) zu Süsswasserleben
überzugehen, gleichgross während der ganzen Zeit gewesen ist, während
der sie der Fauna des Fjords angehört haben, so liefert dieses ihr
Vorkommen ein Mittel, zu entscheiden, wie lange sie der Spitzbergener Fauna
angehört haben.
Wir finden da, dass keine dieser Arten auf höherem Niveau als
einigen zehn Metern gefunden worden ist, und dass sie in den ca. 25 in
ü. d. M. belegenen Gewässern auf der Diabas-Landspitze fehlen. Da
diese Gewässer sehr günstige Bedingungen wenigstens für eine dieser
Arten, nämlich E. raboti, darzubieten scheinen, so ist es also
wahrscheinlich, dass diese der Fauna des Fjords nicht angehörte, als der
Wasserstand desselben die Teiche erreichte. Sie wäre demnach erst in
1 Eine Verbreitung reiner Süsswassertiere auf diese Weise wird dadurch
unmöglich gemacht, dass sie bei der Ankunft keine Entwicklungsmöglichkeiten
besitzen, falls sie nicht in rein süsses Wasser gelangen, wo sie weiterleben können,
ein Zufall, der so gut wie ausgeschlossen sein dürfte.
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