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sultat. Die Tiere mieden die schwächere Beleuchtung. Sie reagierten
also positiv phototaktisch. Die Temperatur des Wassers betrug 16°.
Ich habe ferner oft darauf achtgegeben, wie frischgefangene
Exemplare sowohl aus diesem als aus anderen ähnlichen Gewässern sich in
den Röhrchen verhalten, wenn diese wechselnder Beleuchtung ausgesetzt
werden. Hält man ein solches Röhrchen mit frischgefangenen Tieren in
das Sonnenlicht, so sieht man sie nach dem Boden des llöhrchens zu
gesammelt. Der enge Raum erschwert offenbar das Schwimmen und
damit die Fähigkeit, sich oben zu halten. Wird dagegen das Röhrchen
mit dem unteren Ende in das Moos gesetzt oder in der Hand verborgen,
so versuchen die Tiere mittelst energischen Schwimmens sich in dem
oberen Teil des Röhrchens zu halten, und ’ das Resultat ist eine fast
gleichmässige Verteilung anstatt der Anhäufung nach dem Boden zu.
Legt man ein solches Röhrchen in den Sonnenschein, so sammeln
sich die Tiere in dem der Sonne zugekehrten Ende des Röhrchens.
Legt man das Röhrchen mit der einen Hälfte in den Schatten und
mit dem anderen in den Sonnenschein, so sammeln sie sich fast sofort in
dem beleuchteten Teil.
In allen diesen Fällen reagieren sie positiv phototaktisch.
Erklärt man nun diese Verhältnisse dadurch, dass man sagt, D.
pulex sei positiv phototaktisch? Offenbar nicht. Erstens enthält der
Ausdruck keine Erklärung, sondern eine einfache Konstatierung von
Tatsachen. Zweitens haben wir soeben gefunden, dass D. pulex in See I
negativ phototaktisch reagiert.
Die Erklärung scheint mir ganz einfach die zu sein, die ich oben
angedeutet habe. Hat sich D. pulex oder eine Art überhaupt an
bestimmte Verhältnisse, in diesem Falle entweder schwache (See I) oder
starke (Tümpel V) Beleuchtung, gewöhnt, so reagiert sie in der Weise,
dass sie die Verhältnisse meidet, die ihr fremd sind, und die für die Art
normalen aufsucht. Betreffs der Beleuchtung äussert sich dies
als positive oder negative Phototaxis, je nachdem die neuen
Verhältnisse negativ bezw. positiv von den normalen
abweichen. Eine positive oder negative Phototaxis existiert
nicht an und für sich, sondern nur eine Phototaxis, die unter
den gegebenen Verhältnissen als positive oder negative zutage
tritt.
Ein anderes Beispiel hierfür bietet Chydorus sphaericus dar.
Exemplare von dieser Art, unter der Vegetation in denselben Gewässern
gefangen, reagierten in den Röhrchen negativ phototaktisch in direktem
Sonnenlicht, ganz wie man es im Hinblick auf die Gewöhnung der Tiere
an die gedämpfte Beleuchtung unter der Vegetation zu erwarten hat.
Da die von mir untersuchten Gewässer in der Regel sehr seicht
sind, so darf man keine ausgeprägte Vertikalverteilung ihrer
Planktonarten erwarten. Es ist mir auch nur in dem tieferen Reliktsee gelungen.
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