- Project Runeberg -  Zoologiska Bidrag från Uppsala / Band VI. 1918 /
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(1911-1967)
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weshalb man, wenn man die Biologie (Milieuansprüche usw.) einer
bestimmten Art kennt, aus ihrem Auftreten in einem Gewisser wohl
imstande sein könnte, bestimmte Schlüsse betreffs der Natur dieses
Gewässers zu ziehen, und dass man umgekehrt, wenn man die Natur eines
Gewässers eingehend, nicht aber seinen Rotatorienbestand kennt, im
voraus sagen könnte, welche Botatorien man dort anzutreffen erwarten
muss.

Trotz ihrer grossen Verbreitung innerhalb verschiedener
klimatolo-gischer Zonen kann man auch nicht sagen, dass die Rotatorien
ausnahmslos eurytherm seien. Unter den auf Spitzbergen vorkommenden
Arten will es scheinen, als wenn es eine ausgeprägter stenotherme
Kaltwassergruppe gäbe, die auf Spitzbergen in allen wärmeren Gewässern
fehlt. Zu dieser Gruppe, auf die ich später zurückkomme, gehören
hauptsächlich die Notholca-Arten mit Ausnahme der allgemein vorkommenden
N. foliacea s. str.1 Interessant ist es, dass diese Arten sich auch
ausserhalb Spitzbergens als mehr kaltwasserliebend erweisen und, obgleich sie
sowohl in kalten als in temperierten Gegenden Vorkommen, innerhalb
der letzteren auf die kältere Jahreszeit beschränkt sind (vgl.
Wesen-berg-Ltjnd 1904, Dieffenbach 1911 u. a.). In tropischen Gegenden
scheinen sie innerhalb der bisher untersuchten Gebiete zu fehlen.

Berücksichtigt man nur die Spitzbergener Verhältnisse, so kann
man auch eine wahrscheinlich relativ stenotherme Warm wassergruppe
unterscheiden, obwohl es bei ihr schwieriger oder unmöglich ist, zu
entscheiden, ob die Temperatur direkt oder indirekt bewirkt, dass sie auf
einer grossen Anzahl Lokale fehlt. Wahrscheinlich ist die Temperatur
hierbei sowohl auf die eine als auf die andere Weise wirksam. Das
Resultat ist jedenfalls das, dass diese Gruppe Gewässer mit besonders
niedriger Temperatur meidet.

Die Folge dieser Unabhängigkeit der Rotatorien von der Lage
eines Lokals, sofern nur das Lokal an und für sich ein bestimmtes Milieu
darbietet, ist natürlich, dass eine gewisse Übereinstimmung z. B.
zwischen der Rotatorienfauna in einem See auf der Insel Kolgujew und in
einem hochbelegenen See in den Alpen zu verspüren ist. Skorikow
(1904) hat eben eine solche Übereinstimmung konstatiert und sagt
hierüber (S. 212): “Ein Übereinstimmen der arktischen und alpinen Fauna
ist gewiss nichts Neues, aber eine so vollständige Identität wie in
diesem Falle, meine ich, verdient einige Aufmerksamkeit; besonders ist dies
hinsichtlich der Rotatorien interessant, weil man sie in schon
übertriebenem Mass als untauglich für geographische Zwecke ansah.“

Diese Schlussfolgerung Skorikows ist indessen vollständig falsch.
Die Übereinstimmung ist interessant nur insofern, als sie zeigt, dass es
Seen mit denselben äusseren Bedingungen in den Alpen und auf der Insel

1 Dies gilt nicht von N. longispina, die Richard von Spitzbergen angibt.

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