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Augen. Diese Angabe ist insofern ganz richtig, als Pigmentaugen
vollständig fehlen. Dagegen besitzt das Tier zwei eigentümliche, im Leben
zweifellos nicht oder undeutlich sichtbare Organe, die ihrer feineren
Struktur nach sicherlich als lichtempfindliche Organe in Anspruch zu
nehmen sind. Es handelt sich um zwei linsenförmige Körperchen, die
im oberen und vorderen Teil des Gehirns, innerhalb der Gehirnkapsel
liegen.
Diese Körperchen sind auffallenderweise nicht paarweise gestellt,
sondern das eine liegt über dem andern (Taf. I, Pig. 6). Auf Querschnitten
sieht man jedoch, dass sie einander nicht vollständig decken und median
liegen, sondern dass das eine nach rechts, das andere nach links verschoben
ist; auf der von mir untersuchten Querschnittserie liegt das obere linke
Körperchen dicht an der Gehirnmembran, das untere, rechte ist schräg
gestellt und berührt dieselbe mit dem äusseren Kande (Taf. I. Fig. 16,
Textfig. 9, io). Auch seitlich von der Medianebene gehende
Sagittal-schnitte zeigen, dass die Körperchen nur mit ihrem medianen Teil
über einander gestellt sind. An den Rändern und unten grenzen sie
unmittelbar an die obere Ganglienzellanhäufung des Gehirns.
Ihrer Gestalt nach stellen diese Körperchen rundliche, flachgedrückte
Scheiben dar (auf der Längsschnittserie sind sie schwach konkav-konvex,
siehe Taf. I, Fig. 6); der Durchmesser beträgt etwa 18, die Dicke kaum
5 Schon bei schwacher Vergrösserung kann man an ihnen eine
Zentralscheibe und eine winkelrecht zur Oberfläche fein gestreifte
Aussen-schicht unterscheiden (Fig. 6). Bei stärkerer Vergrösserung erkennt man,
dass die letztere aus einer dunkleren Flächenschicht und einer helleren,
lockereren Innenschicht besteht (Fig. 15) Besonders nach starker
Eisen-hämatoxylinfärbung sieht man, dass die Flächenschicht aus
verhältnismässig stark tingierbaren, augenscheinlich festen und etwas lichtbrechenden
Stiftchen besteht (Fig. 16). Die Stiftchen setzen sich einwärts in je ein
feines Fäserchen fort, das mit der zentralen Scheibe in Verbindung tritt;
diese Fäserchen bilden die lockere und helle Innenschicht.
Schon diese Strukturverhältnisse zeigen fast unabweislich, dass diese
Organe liehtperzipierend sind. Jedes linsenförmige Körperchen stellt den
distalen Teil einer Sehzelle (einen Retinakolben) dar; die Flächenschicht
bildet eine Stiftchenkappe derselben Art wie die der gewöhnlichen
Pigmentaugen und besteht demnach aus den lichtperzipierenden
Endapparaten (Neurofibrillenenden), die feinen Fäserchen sind Nervenfibrillen, und
die zentrale Scheibe bildet also einen Teil des peripheren
Nervenfort-satzes der bipolaren Sinnesnervenzelle.
Die Richtigkeit dieser Deutung wird durch einen Vergleich mit
den Pigmentaugen einiger anderer Turbellarien zur Gewissheit erhoben.
Böhmig (1890, S. 264 -265, Taf. XXI, Fig. 11, Taf. XIII, Fig. 7) hat in
den Pigmentaugen von zwei holoeoelen Alloeocoelen, Vorticeros
auricu-latuin (Müll.) und Plagiostomum reticulatum (0. Schm.), Gebilde beschrieben,
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