- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XI. 1924 /
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(1914-1935)
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DER ROLLSTEMPEL UND SEINE INITIALEN 27

je mehr zweifelhaft, ob es überhaupt gelingen wird, aus dieser eifrigen und
gewissenhaften Sammeltätigkeit von mehr als zwanzig Jahren noch
erhebliche Ergebnisse für die Wissenschaft zu retten, die in Erwartung der von
ihm unter besonders günstigen Umständen gewonnenen Resultate sich daran
gewöhnt hatte, auf diesem Gebiete dem anerkannten Forscher und Kenner
den Vortritt zu lassen.

Schwenkes Sammlungen beschränkten sich grundsätzlich auf die
Periode, in der der Buchschmuck von dem Einzelstempel beherrscht wurde,
d. h. auf das Mittelalter und auf die Periode des Frühdrucks bis in den
Anfang des XVI. Jahrhunderts. Der Einzelstempel wird aber abgelöst von
der Buchbinderrolle, die in demselben Maasse für den Bucheinband des XVI.
Jahrhunderts charakteristisch ist, wie der Einzelstempel für die
vorausgegangene Periode. Für den Einbandschmuck des XVI. Jahrhunderts hat es
noch gänzlich an den Versuchen zu einer zusammenfassenden Behandlung
gefehlt. In Deutschland ist nur der Hofbuchbinder des Kurfürsten August
von Sachsen, Jakob Krause, der Gegenstand ernsterer und gründlicherer
wissenschaftlicher Untersuchungen geworden. Krause steht aber selbst
bereits auf einer Grenze, wo der typische Bucheinband des XVI. Jahrhunderts
abgelöst wird dadurch, dass sich von Frankreich und Italien her neue
Formenelemente in der Kunst des äusserlichen Buchschmucks geltend machen,
und die wissenschaftliche Forschung hat sich fast ausschliesslich mit ihm
beschäftigt als mit dem Bahnbrecher eines neuen verfeinerten Geschmackes,
während seine Tätigkeit, soweit sie in den Traditionen des XVI. Jahrhunderts
wurzelt, bisher noch kaum ernstlich in den Bereich der wissenschaftlichen
Untersuchung einbezogen worden ist. Der Bucheinband des XVI.
Jahrhunderts, insofern er auf der Buchbinderrolle und der eng mit ihr
verbundenen figürlichen Platte beruht, ist bis in die jüngste Zeit ein ziemlich
vernachlässigtes Forschungsgebiet geblieben. Allerdings hat schon im XVIII.
Jahrhundert Johann Salom. Semler einen Anlauf in dieser Richtung
genommen, der es wohl verdient hätte, dass er nicht mehr als ein Jahrhundert
hindurch fast ohne Beachtung und jedenfalls ohne ernstliche Fortarbeit auf
seiner Grundlage geblieben wäre. Gewiss ist Semlers Arbeit heute durch
mannigfaltige neue Erkenntnisse von grundlegendem Charakter überholt und
in einem wesentlichen Teile ihrer Anschauungen als irrtümlich nachgewiesen
worden. Aber auch so noch behält sie für den Forscher auf diesem Gebiete
den Wert einer umfänglichen und sorgfältig gesichteten Quellensammlung,
auf der die Forschung mit Vertrauen weiter zu bauen vermag. Neben ihm
kommt für die Geschichte des Bucheinbandes im XVI. Jahrhundert nur noch

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