- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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EINE MUSIKALISCHE RELIQUIE DER KGL. BIBLIOTHEK IN STOCKHOLM 217

Flexa; dann ein Podatus mit zwei Puncta und Virga, eine Bistropha,
Clima-cus und Torculus, über -stra eine Virga. Die Rubrik dahinter: Require
plu-rium martyrum verweist auf das Ende des Buches, wo die Gesänge für das
sog. Commune mehrerer Märtyrer zusammengestellt waren.

In Zeile 6 vermerke ich über Vox Virga und Oriscus, über der
Mittci-silbe von ploratus dasselbe Zeichen, nur um ein Punctum erweitert. In Zeile
7 über -la- ein Punctum, verstärkt durch Oriscus, über -tus eine Virga, deren
Haken ausnahmsweise nach rechts ausläuft, über plo- ein Torculus, der am
Ende um eine Virga erweitert ist und daher Torculus resupinus genannt wird.
In Zeile 11 ist das erste Zeichen aus Flexa und Flexa resupina
zusammengesetzt, ebenso in der vorletzten Zeile das erste Zeichen und in der letzten
Zeile das zweite. In Zeile 11 hat die Mittelsilbe von tenereni ein Punctum,
ein Quilisma und eine Flexa, die letzte von omnia einen Torculus resupinus ;
in Zeile 12 die zweite Silbe von medium, die Verbindung zweier Flexae, von
denen die erste mit einem Querstriche anhebt, weil ihr erster Ton auf derselben
Höhe steht wie der vorhergehende. Zeile 13 hat über der zweiten Silbe von
omnipotens einen Salicus (Nebenform des Scandicus, bestehend aus Punctum,
Haken und Virga, alle drei aufsteigend), ebenso die erste von tuus. Dahinter
über do~ steht eine Bivirga mit zwei Puncta. In Zeile 14 steht über -lis eine
Verbindung von Torculus und Flexa. Zeile 15 enthält keine neuen Zeichen.

Diese auf Blatt lr vorkommenden Zeichen füllen auch die übrigen
Seiten aus, allein und in mannigfachen Zusammensetzungen, wobei die
Schreibung mehrerer Gruppenzeichen in einem einzigen Zuge und ohne Absetzen
der Feder einigemal den Eindruck eines neuen Zeichens erweckt. Dazu
kommen aber noch einige Neumen, wie der Podatus stratus 6, der den zweiten,
in die Höhe gehenden Strich nach rechts verlängert und damit eine
Verlängerung der Tondauer andeutet; der Epiphonus o, die liqueszierende,
verkürzte Form des Podatus, dann das Trigon v aus drei ein Dreieck
bildenden Punkten geschrieben, und die Tristropha • • • drei nebeneinander stehende
Puncta, im Ganzen der vollständige Neumenapparat der englischen
Handschriften des 11. Jahrhunderts. Vergleichsmaterial mit unsern Neumen bieten
die Lichtbildwiedergaben aus englischen Handschriften in The musical
Notation of the middle Äges pl. 3, wo sich u. a. auch das Zeichen § findet,
vorletzte Zeile; in Bannisters Monumenti Vaticani di paleografia musicale latina
die nr. 225—227 und in The Early Bodleian Music III mehrere Tafeln, unter
denen nur auf pl. XXIII hingewiesen sei, aus einem Winchester Proser des
11. Jahrh., wo eine freilich wohl dem Anfang des 12. Jahrh. angehörige
Hand der Virga einen dicken oben nach links geneigten Kopf angefügt hat,

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