- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XVII. 1930 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - O. Walde: Bücher- und bibliotheksgeschichtliche Forschungen in ausländischen Bibliotheken

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BÜCHER- UND BIBLIOTHEKSGESCHICHTLICHE FORSCHUNGEN 105

merkungen, Einband oder Bibliotheksnummer auf dem oberen Schnitt sich
bei etwa dreissig Nummern finden. An zweiter Stelle kommt Praetorius,
den wir auch als Besitzer mehrerer alchimistischer Handschriften in Vossii
Sammlung wiederfinden.

Von grossem Interesse sind die Bücher in Vossii Bibliothek, die
ursprünglich den Jesuitenkollegien in Ingolstadt und Neisse gehört haben.
Nach den Quellen ist mindestens das letztere von schwedischen Truppen
geplündert worden, aber in schwedischen Sammlungen findet man nur eine
geringe Anzahl Arbeiten aus Neisse1 und meines Wissens keine von
Ingolstadt, die nachweislich sicher zur Kriegsbeute gehört haben. Indes zeigen die
unter Vossii Büchern befindlichen Werke aus diesen Kollegienbibliotheken,
dass sie zur Christinabibliothek gehört haben, da sie deren charakteristische
Buchstabensigna oder wenigstens Spuren davon auf den Rücken tragen. In
vielen Fällen sind die Rücken von Vossii Büchern reingewaschen und ältere Signa
meist beseitigt, so dass solche Herkunftszeichen nur fragmentarisch
erhalten sind. Dass Bücher aus Ingolstadt als Kriegsbeute nach Schweden
gekommen sind, ist schwerer zu erklären, da diese starke Festung vergeblich
von Gustav Adolf belagert wurde und niemals während des Krieges von
schwedischen Truppen besetzt war. Ausgeschlossen ist nicht dass Bücher
von dort als Dubletten an andere Kollegien geschickt worden und aus diesen
in schwedische Hände geraten sein.2

Eine Jesuitenbibliothek, die mit mehreren Nummern in Vossii
Sammlung vertreten ist, konnte ich nicht identifizieren. Sowohl in der Lunder
Universitätsbibliothek als in Leiden befinden sich mehrere Arbeiten mit
dem Eintrag »Societatis Jesu 1620», in allen von derselben Hand, aber ohne
Ortsangabe. Vielleicht werden spätere Forschungen Aufschluss geben
können, um welches Kolleg es sich handelt. Aber dass auch diese Bücher aus
den geplünderten Jesuitenbibliotheken stammen, dürfte wohl daraus
hervorgehen, dass sie einen Bestandteil der Christinabibliothek gebildet haben.8

1 Dass die Bibliothek in Neisse geplündert worden ist, sagt kein Geringerer als Reichskanzler Axel
Oxenstierna selbst in einem Memorial für seinen Verwandten Gabriel Oxenstierna 1643. (Abgedruckt von
Walde, a a. O., 1, S. 344 ff.) Einzelne Arbeiten aus dem Neisser Jesuitenkolleg sind erwähnt a. a. O., 1, S. 207.

2 Die Bücher, die aus Neisse stammen, sind : Christopher Clavii Commentarius in Sphaeram
Johannis de Sacro Bosco (Rom 1607), erworben für das Jesuitenkolleg in Neisse 1629, und Alhazen,
Op-ticae thésaurus (Basel 1572), gebunden 1593 für einen gewissen Joseph Langius Caesaremontanus, dessen
Exlibris in Holzschnitt das Buch ziert. Aus Ingolstadt stammt Franciscus Maurolycus, Theorem ata de
lumine et umbra (Lugd. 1613) und Petrus Apiani Introductio geographica (Ingoist. 1533), 1614 für das
Kolleg gekauft.

3 Die Bücher in Leiden, die den Vermerk »Societatis Jesu 1620» tragen, sind: Joh. Kepler, De
co-metis (Augsb. 1619); Joh. Neperus, Mirifici logarithmorum canonis descriptio (Edinb. 1614) ; Petrus Nonius,
De arte atque ratione navigandi (Coimbra 1573); Bartholomaeus Petiscus, Sinuum, tangentium et secantium
canon manualis (Heidelb. 1613).

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