- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
366

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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366 A. Phalen,
titätsverhältnis nicht eingeschränkt in anderem Sinne vorkommen,
als dass auch ein anderes Verhältnis vorliegt. Dieses kann jedoch
das Identitätsverhältnis nicht so einschränken, dass dieses selbst
bis zu einem gewissen Grade aufgehoben würde. Dies würde ja
bedeuten, dass das Identitätsverhältnis selbst nicht wirklich Identi-
tätsverhältnis wäre, was widersprechend wäre. Die analytische
Verbindung als solche ist also Identität, Zusammenfallen, und nicht
nur Zusammenfallen des einen Begriffs mit einem Teil oder einer
Bestimmung des anderen, sondern Zusammenfallen des einen Be-
griffs mit dem anderen. Das Identitätsverhältnis zwischen einem
Begriff oder einem Teil oder einer Bestimmung eines anderen ist kein
teilweises Identitätsverhältnis zwischen dem ersten und dem ganzen
letzteren Begriff. Hier liegt nur ein Identitätsverhältnis zwischen
dem ersten Begriff und dem Teil oder der Bestimmung des zweiten
vor, und zwischen den beiden Begriffen in toto ist kein anderes Ver-
hältnis, als dass der eine Bestimmung des anderen ist, ausgesagt.
Die Synthese dagegen ist dann als solche Differenz und die Diffe-
renz Synthese. — Aus Kants erster Bestimmung der analytischen
und synthetischen Urteile könnte es scheinen, als wenn er sie als
ihrer Bedeutung nach sich wesentlich auf das individuelle Subjekt
beziehend auffassen wollte. Das ist indessen nicht der Fall. So-
wohl die Synthese als die Analyse sollen objektive Bedeutung be-
sitzen, sowohl analytische als synthetische Verbindung ist eine
Verbindung in dem Objekt. Dies geht daraus hervor, dass die
Einheit der Apperzeption, die eins mit dem Objekt ist, sowohl
synthetisch als analytisch ist.^
In Übereinstimmung mit Kant unterscheidet Hegel zwischen
analytischer und synthetischer Erkenntnis. Zwar unterscheidet er
bei der Behandlung des Urteils nicht zwischen analytischen und
synthetischen Urteilen, sondern nur bei der Behandlung der Er-
kenntnis zwischen analytischer und synthetischer und zwischen dem
analytischen und synthetischen Charakter der Methode, der Ent-
wicklung, hierbei zeigt es sich jedoch, dass dies ein Unterschied
zwischen analytischen und synthetischen Urteilen ist. Der Fortgang
von einem Begriff zu einem anderen ist ein Urteil. So ist ja z. B.
der Fortgang von Sein zu Nichts das Urteil: Sein ist Nichts, und
dies wird als eine Synthese bezeichnet.^ Zwar heisst es von dem
’ S. 140 f.
2 Log. Ii, S. 90-91.

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