- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
438

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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438 A. PhaleD, .
mungen der Sache sind, sondern Bedeutung nur durch das ver-
gleichende Denken erhalten. Diese Behauptung hat er jedoch
gar nicht zu beweisen versucht. Auf seinem subjektivistischen
Standpunkt ergiebt sich vielmehr der Hegeische Gedankengang als
notwendig. Trendelenburg hält aber auch nicht daran fest, dass
Etwas und Anderes nicht als besondere objektive Begriffe behan-
delt werden können. Er sagt, dass dieser Vergleich zwischen A
und B, worin A sowohl als B zugleich Etwas und Anderes sind,
doch Identität feststellt, obwohl diese so leer und abstrakt ist,
dass sie keine Bedeutung hat. Solchenfalls muss jedoch »Etwas»
eine besondere Eigenschaft sein, die bei A und B gleich und ge-
meinsam ist. Dann ist aber der Hegeische Gedanke unvermeid-
lich.
Ein weiteres Mittel, die Vereinigung der Gegensätze zu be-
wirken, soll der unendliche Regress sein. Hiergegen wird nun
eingewandt: »Sie lenkt die Gedanken ins Abstrakte; und was be-
gründet werden soll, wird nicht aus der Sache begründet, sondern
nur indirekt angedeutet. Wo aber aus diesem Verlauf ins Unend-
liche wieder in die Totalität umgebogen wird, um den neuen Be-
griff zu fassen, da geschieht es nur durch einen weiten Sprung.»
Dies ist offenbar derselbe Einwand wie der, dass durch die lo-
gische Negation und Identität kein neuer Begriff gewonnen ist, in
welchem auch die Entgegengesetzten vereinigt sind. Dem kann
also Hegels Auffassung von der Bedeutung der Negation entgegen-
gestellt werden, die Trendelenburg doch niemals wirkUch als
falsch nachgewiesen hat.
Es wird ferner eingewendet, dass der Begriff des Unmittelba-
ren, der in der Logik vorkommt, doch nicht dort hineingehört.
Zwar soll er für Hegel in der Logik eine besondere Bedeutung
haben. »Das in sich unterschiedslose, alles Andere aus sich aus-
schliessende Eins ist unmittelbar (nur in sich selbst vermittelt).»
In Wirklichkeit soll aber doch, behauptet Trendelenburg, auch in
der Logik das Unmittelbare in der Bedeutung von »das Einzelne,
dergestalt von den Sinnen ergriffen, dass nichts zwischen die sinn-
liche Vorstellung und den Gegenstand zwischentritt», genommen
werden. Mag sein, dass Hegel wirklich in den Begriff des Un-
mittelbaren diese beiden Bedeutungen, die für ihn konsequenter-
weise ein und dasselbe sind, hineindenkt. Am deutlichsten tritt
dies vielleicht in der Phänomenologie hervor, wo die doppelte
Bedeutung mit dem doppelten Charakter der Entwicklung als zu-

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