- Project Runeberg -  Die Kultur Schwedens in vorchristlicher Zeit /
184

(1885) [MARC] Author: Oscar Montelius Translator: Carl Appel
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Das Eisenzeitalter. (Vom fünften Jahrhundert vor Christi Geburt bis zur zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts nach Christus.) - D. Der zweite Teil des jüngeren Eisenzeitalters (Vom Beginn des achten bis zur zweiten Hälfte des elften Jahr­hunderts.) - Tempel

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Schildbuckel, Schwertgriffe aus vergoldeter Bronze, Bronzebeschläge
zu Schwertscheiden u. s. w.

Besonders auf Gotland hat man mannigfache Proben dieser
Ornamentik gefunden (Fig. 177, 178). Die gotländischen Funde
aus den letzten Jahrhunderten der heidnischen Zeit zeichnen
sich im allgemeinen durch ihren Reichtum und durch eine Menge
origineller, in anderen Teilen des Nordens nicht vorkommender
Altertümer aus (Fig. 179—181). Die Formen dieser Gegenstände
haben sich auf der Insel, wo der Geschmack einer älteren Zeit
länger beibehalten wurde als auf dem Festlande (wie ja denn
auch bis auf unsere Zeit die alte Sprache auf Gotland weit
besser erhalten ist als in den meisten anderen Teilen Schwedens),
aus den in der älteren Eisenzeit üblichen Typen entwickelt.

*



Der besuchteste Tempel in Svearike war der von Gamla
Uppsala, umgeben von seinem düsteren Opferhain und von
seinen Grabhügeln, unter denen die drei gewaltigen „Königshügel“
noch heute weit berühmt im Norden sind[1]
In diesem


[1] .
Jeder dieser drei auf einem Sandrücken liegenden Hügel hat mehr
als 65 m Durchmesser. Der östlichste von ihnen, später „Odinshügel“
genannt, wurde 1846 und 1847 untersucht, indem man einen horizontalen
Gang von 1,5 m Breite und 2,25 m Höhe von der einen Seite bis zur Mitte
ausschachtete. Der Gang wurde mit Holz bekleidet und wurde bis 1858
offen gehalten; damals begann er zu verfallen, und 1860 musste er gefüllt
werden. Der Hügel, dessen unterster Teil vom Sandrücken gebildet wird,
der aber im übrigen von Menschenhand aufgeschüttet ist, besteht
hauptsächlich aus Sand; in der Mitte ist ein runder Haufe von Feldsteinen,
15 m im Durchmesser. Ein Teil dieser Steinmasse bedeckte die Ueberreste des
Scheiterhaufens, auf dem die Leiche verbrannt worden war; in der Mitte
auf dem Grunde des Steinhügels fand man ein dicht gepacktes Lager
(1,75 m im Durchmesser) von Asche, Kohle und gebrannten Knochen. Zehn
Centimeter in der Erde unter diesem Lager stand eine einfache Urne aus
gebranntem Thon, in Sand gebettet und mit einer dünnen Steinplatte
bedeckt: sie war rings von grossen Feldsteinen umgeben, die sie gegen den
ungeheuren Druck der Steinmassen und des Sandhügels schützen sollten.
Die Urne, die 18 cm Höhe und 22 cm Weite hatte, war bis zum Rande
mit gebrannten Knochen gefüllt. In ihr und in der grossen Knochenschicht
fanden sich ausserdem noch Ueberreste verschiedener durch die Hitze des
Scheiterhaufens arg beschädigter Bronzezierrate, von Glasperlen, knöchernen
Kämmen und Spielsteinen, eisernen Nietstiften sowie zwei Stücken
Goldschmuck mit ungewöhnlich feinen Filigranornamenten u. s. w. — Der
westlichste der drei Hügel (der „Thorshügel“) wurde 1874 untersucht und
zeigte sich im wesentlichen dem „Odinshiigel“ gleich, aber der Steinhaufen
war kleiner und die Knochen waren nicht in einem Thongefäss bewahrt.
— Die in diesen beiden Hügeln gefundenen Schmucksachen beweisen,
dass die Gräber dem älteren Teil der jüngeren Eisenzeit angehören.

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