- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugufjärde årgången, 1924 /
219

(1900)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum. III. Die Eschatologische Frömmigkeit Muhammeds

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM

21 7

stoss als ein Vorzeichen des Endes (Esr. 6: 26, Test. Abr. 30),
wie dies auch oft in dem ältesten Christentum der Fall ist
(z. B. Epist. Apost., Schmidt, 104). Vom Erdbeben, das durch
den Posaunenstoss hervorgerufen wird, berichtet die Apoc. Joh.
Apocr. 91: h.z.h vi fi cptovfjc sxstvTjc tf fi aäXrciffos aaXsoflijastat
Tc&aa ^ So wichtig ist in der Vorstellung Muhammeds
dieser Zug, dass der Gerichtstag oft nur als »der Tag, wo die
Posaune geblasen wird», bezeichnet wird (6: 73, 20: 102, 23: 103,
27: 87).

Dieser Donnerschlag ist die Einleitung zur Auflösung der
ganzen Welt. Der Gerichtstag ist für Muhammed wie in der
jüdisch-christlichen Eschatologie der Tag des
Weltunterganges. Das ganze Universum erbebt. Die Erde wird von einem
gewaltigen Erdbeben (zilzäl, ragg) erschüttert, was in ihr ist,
speit sie aus, sie wird leer und liegt platt ausgestreckt (99: 1 — 2,
84: 3, 56: 4), sie wird kurz und klein zermalmt (73: 14, 89: 22).
Die Berge weichen vom ihrem Platz (81:3, 69: 14), sie
zerflies-sen wie eine Fata morgana (saräb 78: 20), sie werden wie
flockige Wolle (101: 4), sie werden zermalmt zu Sand, zum
wirbelnden Staub (77: 10; 73: 14; 56: 6).2 Die Meere fliessen in
eins zusammen und fluten über ihre Ufer (82: 3; 81: 6). Das
Himmelsgewölbe wankt (59: 5), spaltet sich (82: 1, 77: 9,69: 16)
und zeigt lauter klaffende Risse (’abwäb 78: 19), es wird
zusammengerollt, wie »al-sijjill die Schriftstücke zusammenrollt» (21:
104). Die Sonnenscheibe wird zusammengerollt (81: l), der
Mond spaltet sich (54: 1) und wird finster (81: 2), die Sterne
erlöschen (77: 8) und fallen zerstreut vom Himmel herab (81: 2,
wie Jes. 34: 4, Offenb. 6: 13). Sonne und Mond werden
vereint (gumi’a 75: 9), das heisst, meinen die Erklärer, offenbar im
Anschluss an die jüdischen Berichte von den widernatürlichen
Naturereignissen in der Zeit der Wehen, dass sie beide von
Westen aufgehen. Die entsprechende Vorstellung findet sich
aber eher in der (christlichen) Gerichtsschilderung Sib. II 200 f.:
àsàp oopàviot (pooanjpsc si? sv aupp-^ouat.3

Wie wir sehen, stellt sich Muhammed den Weltuntergang

1 Tischendorf, Apocalypses Apocr., 77.

2 So Apoc. Joh. 14 (ibid. 81): at ics-oai icäoai yojveuSbjanvToi xai fsv^oovrai

üj3ei xov’.optö;.

3 Über die Bedeutung und Herkunft dieser Vorstellung vgl. a. Olrik,
Ragnarök (Berlin 1922) 377 f.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 14:07:33 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/kyrkohist/1924/0229.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free