- Project Runeberg -  Mohammed : Sein Leben und sein Glaube /
150

(1932) [MARC] Author: Tor Andræ
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150 VIT. Mohammeds Persönlikeit

Saltomortale ausführen kann, ohne sein Ansehen zu s<hädigen, muß offen=
bar bei seinen Gläubigen sehr gut angeschrieben sein. Die arabischen Kom-
mentare erzählen, daß diese Vorschrift nur eine Stunde oder — was wahr-
scheinliher klingt — zehn Tage in Kraft gewesen ist. Die Armen hatten
nichts zu geben, die Reichen wollten. nihts geben, und alle unterlièßen es
daher, um ein Gespräh mit dem Propheten einzukommen. Ali foll si
gerühmt haben, der einzige gewesen zu sein, der das Gebot befolgt hat:
er gab einen Dirhem (eine Silbermünze von etwa 70 Pfennig Wert) für
jedes Gespräch. Eine andere Tradition 122 läßt Ali respektloser auftreten.
Der Prophet fragte ihn, wie er über die Abgabe däte, ob ein Dinar (eine
Goldmünze im Wert von etwa 20 Martf) richtig sei. — Soviel können die
Gläubigen niht zahlen. — Was meinst du denn? — Ein Weizenkorn oder
ein Gerstenkorn wäre genug. — Du bist wirkli maßvoll, antwortete
der Prophet. Jedenfalls haben derartige kleine Versuche, eine Art Hof-
Zeremoniell einzuführen, den freiheitsliebenden und ungeünstelten Bz-
duinen wenig zugesagt. Das Motiv, das Mohammed leitete, war wohl
eher der Wunsch, Respekt und Disziplin einzushärfen, was zu dem Zeit-
punkt mehr als nötig war, wo neue S<aren von Anhängern hinzukamen,
bei denen die religiöse CEhrfurt vor der Person des Propheten nit allzu
tief begründet war.

Im großen und ganzen spricht do alles dafür, daß Mohammed au
in Medina. in ziemlih einfachen Verhältnissen gelebt und in seinem Leben
das gemäßigt asketishe Ideal befolgt hat, das er in seiner Offenbarung
aufstellt. Wir hören, daß er si im Koran gegen alle möglichen Anklagen
der Juden oder „Heuler“, der Zweifler unter den Medinenseïn, ver-
leidigt. Aber von irgendwelchen Anklagen wegen Luxus, Üppigkeit oder
Wohlleben ist nie die Rede. Wir können also wohl mit Ret annehmen,
daß das Leben des Propheten in diesem Punkt keinen Anlaß zum Tadel
gab. Wir dürfen auch niht vergessen, daß die strengen Kreise, die gegen die
zunehmende Weltlichkeit besonders unter der Regierung der Omajjaden das
alte asfetisch-pietistische Programm vertraten, offenbar die re<tmäßigen
Erben des inneren Kreises von Anhängern des Propheten waren, die im
Gegensaß zu, den jungen ehrgeizigen Glü>suchern der mekkanischen Adels-
geshlehter, niht nur seine politischen, sondern au seine religiösen Ziel-
setzungen shäßten und ihnen folgten: Männer wie Umar, Abu Hurajra,
Ibn Mas’ud und ihresgleihen. Die Srömmigkeit, die die ernsthaften Gläu-
bigen der ersten Generationen kennzeichnet, geht siherlih auf die religiöse
Grundstimmung des Propheten selber zurü>.

Die Echtheit und der Ernst der Srömmigkeit Mohammeds, die Auf-



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