- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

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258

Andrae, Die person Muliariimeds

sehen zu Gott brauchen. Die theologen bestehen hartnäckig
darauf, sagt Fahr al-din, dass die liebe zu Gott ehrfurcht (libära lan
mahabbat Yzämihi wa-’iglälihi), gehorsam und erwünschen des
lohnes sei. Sie meinen dass die liebe zum willen gehöre, und den
willen kann man nur an das zeitlich entstandene (haicädit das
empirisch erfahrungsmässige) oder mit dem nützlichen verbinden.1 Bei
alledem ist der angeführte hadit am ehesten als eine vereinzelte
entlehnung christlicher Vorstellungen (vielleicht direkt aus Mt.
10: 37) anzusehen.

Von ganz anderer bedeutung sind die erzählungen von der
liebe und anhänglichkeit der genossen für ihren verehrten führer.
Der greise kriegsheld Hälid zog sich, so erzählt seine tochter
lAbda, nie zur ruhe auf seine polster zurück, ohne dass er von
seiner sehnsucht nach dem propheten und seinen genossen von
den muhägirün und den ’ansär redete. Er nannte sie beim namen
und sagte: Sie sind mein "asl und fasl, nach ihnen seufzt mein
herz, sehnlich ist mein verlangen nach ihnen. Eile, o Herr, mich
zu dir zu nehmen. Man fragte LAli: Wie war eure liebe zum
gesandten Gottes? Er antwortete: Er war uns, bei Gott, lieber
denn unser vermögen, unsre kinder und eitern und das kalte
wasser, wenn man durstig ist. Als Biläl im sterben lag, rief
seine frau: Weinet über ihn. Nein sagte Biläl, freuet euch,
morgen werde ich den geliebten, Muhammed und seinen genossen,
begegnen.2 5Anas sah einst einen mann, namens Känis, der
Muhammed sehr ähnlich sah. Er fiel ihm um den hals, weinte und
rief: Wer den gesandten Gottes sehen will, er mag Känis sehen.3
Wenn nun auch die späteren gerne solche erbauliche erzählungen
hie und da etwas schöner ausgemalt haben, ist es ja auch sonst
wohl bekannt, dass Muhammed in ungewöhnlich hohem grade die
herzen seiner getreuen zu gewinnen verstand, und obgleich solche
notizen in den späteren prophetologischen werken als stützen für
die verdienstlichkeit und sunnamässigkeit der liebe zum
propheten verwendet werden, sind sie offenbar nicht als Zeugnisse für
die wirkliche mystische prophetenliebe zu brauchen.

Indessen haben sich die anschauungen auch in dieser
hinsieht mit dem allmählichen durchbruch der mystischen prophet
en-verehrung verändert. Selbst Qädi cIjäd will die liebe, auch die

1 Mafätih II, G49. Selbst hat er, wie seine ausführungen zu S. 2:
160 (II, 106 ff.) zeigen, es besser, gelernt: liebe ist hingäbe an Gott selbst
mit herzen und willen.

2 Sifä’ II, 18. 3 Mizän al-ictidäl II, 14.

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