- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
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(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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ohne daß ich weder mit den schärfsten menstruis,
Feuer oder Messer, das geringste Zeichen der Reitzbarkeit
erwecken konnte. Wären muskuleuse Fiebern die
Hauptursache der Bewegung der Lungen, so wäre hier
die nächste Ursache des Todes gewiß nicht schwer zu finden;
da ihre Struktur aber aus ganz andern Materien
besteht, so zeiget sich uns die größte Schwierigkeit.
Durch Versuche würde man gleichwohl leicht ausmachen
können, ob die Luftsäure und verdorbene Luft
auf gleiche Art würken. Man müßte nemlich ausforschen,
ob die Reitzbarkeit, welche für die ganze Oeconomie
des thierischen Körpers von der größten Wichtigkeit
zu seyn scheint, auch bey den Thieren, die geschwinde
von der Luft, welche durch die Respiration,
durchs Feuer oder andre dergleichen Umstände verdorben
war, getödtet werden, erflickt und vertilget worden.
Da bey der Exspiration die ausgehende Luft immer mit
Luftsäure vermischt ist, so müßte zur Vermeidung alles
zweydeutigen die verdorbene Luft durch Kalkwasser
ganz und gar davon gereinigt werden, ehe man Versuche
damit anstellte. Ich hoffe bald hiezu Gelegenheit
zu haben. Wenn denn der Ausgang wieder Vermuthen
dieselbe Würkung zeigt, so scheint daraus zu folgen,
daß diese zwey der Natur nach unterschiedene
fluida besonders, entweder durch eine gemeinsame
Unschicklichkeit die schädlichen Partikeln aus der
Lunge zu führen, oder aber in derselben eine auflebende
Nahrung zu bringen, würken. So schädlich die
Luftsäure sonst für gesunde Lungen ist, so hat sie doch in
primis viis großen Nutzen. Vereiterte Lungen vertragen
nicht allein dieselbe, sondern werden auch dadurch
geheilt, sobald aber auch dieses geschieht, so wird das
Einhauchen derselben gefährlich. Inzwischen, alles
dessen ungeachtet, was hier noch zu untersuchen übrig
ist, kann man sich doch das, was schon entdeckt ist, zu
Nutze machen. Man weis nämlich, wie die Luft, woraus
der Luftkreis besteht, ganz genau in Ansehung
seiner Dienlichkeit zur Respiration geprüfet werden
kann; eine Entdeckung, die gewiß in kurzem die
wichtigsten Aufklärungen verspricht. Wenn dergleichen
Observationen auf die gehörige Art so wohl in Wohnzimmern,
als Krankenhäusern und in freier Luft zugleich
angestellet, und mit möglichster Genauigkeit
fortgesetzt werden, so wird man gewiß die Ursachen
mancher Phänomenen finden, die jezt nicht erklärt
werden können. Dies wissen wir auch schon, daß
Wunden und Geschwüre in einer verdorbenen Luft
selten vom Kaltenbrande verschonet werden, da im
Gegenteil die grausamen Schmerzen, die den Krebs,
diese so schreckensvolle Krankheit, begleiten, nicht
allein durch den äußerlichen Gebrauch der Luftsäure in
wenigen Tagen vermindert werden, sondern auch
die fürchterliche Oeffnung desselben selbst sich merklich
zugeschlossen. Der Raum verbeut so wohl eine
genauere Abhandlung von dieser so wichtigen Materie
zu geben, als auch mehrere dergleichen Beyspiele anzuführen;
doch muß ich noch mit wenigen Worten anzeigen,
daß die Kenntniß der Luftsäure in Ansehung der
Gesund-brunnen, ihrer Probierung und Nachahmung,
bey der Heilung des Scharbocks und anderer innerlichen
Fäulnissen, viel neues Licht ausgebreitet hat; die
rechte analysis der Nieren und Blasensteine uns auch
gelehret, über die Mittel wider die Steinschmerzen
vernünftig zu urtheilen; die entdeckte innere Beschaffenheit
des Arseniks und seine erschrecklichen Würkungen
begreiflicher gemacht, und uns die besten Maaßregeln,
sowohl dessen Gift zu dämpfen, als dessen Würkungen
zu guten Endzwecken zu mildern, angezeiget. Wie
einfach sind nun nicht einige zusammengesetzte Arzneymittel
und wie sicher die Zubereitungen der schärfsten
Materien geworden? wie viele ungereimte und sich
selbst decomponirende Mischungen hat man nun schon

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