- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
28-29

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - §. 29 - §. 30

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        §. 29.

Ich nahm eine gläserne Retorte in welcher 8 Unzen
Wasser Raum bekamen und Destillirte die rauchende Salpeter
Säure nach gewöhnlicher Methode. Im Anfange
gieng die Säure roth, darauf folgete sie ungefärbt und
auf die letzte wurde, alles wieder roth; so bald ich letzteres
gewahr wurde nahm ich die Vorlage weg und band eine
von Luft aus geleerte Blase vor, in welcher ich etwas
dicke Kalkmilch (§. 22.) gegoßen um das zerfreßen der
Blase zu verhindern. Darauf fuhr ich mit der Destillation
fort: die Blase fing nach und nach an sich auszudehnen:
nach diesen ließ ich alles erkalten und schnürete
die Blase zu, endlich löste ich sie vom Halse der Retorten
ab. Ich füllete ein Glas welches 10 Unzen Waßer
enthielt mit dieser Luft, (§. 30. e); darauf stelte ich
ein schmales angezündetes Licht darein, kaum war dieses
geschehen fieng das Licht an mit einer großen Flamme
zu brennen wo bey es ein solch helles Licht von sich
gab daß es die Augen verblenden konte. Ich mischte ein
Theil dieser Luft mit 3 Theilen derjenige Luft in welcher
das Feuer brennen wolte, hier hatte ich eine Luft
welche der ordinairen in allen, gleich war. Da diese Luft
nothwendig zur Entstehung des Feuers erfordert wird,
und etwa den dritten Theil in unserer Allgemeinen aus
machet, so werde sie derkürtze halber nach diesen die
Feuer Luft nennet, die andere Luft aber welche zur feurigen
Erscheinung gar nicht dienlich ist und welche in
unserer Luft etwa zwey drittheil aus machet, will nach
diesem mit dem bereits bekanten Nahmen, Verdorbene
Luft, belegen.

        §. 30.

Es könte mir jemand fragen auf welche art ich
die Luft von einem Gefäß ins andere bringe? Ich sehe
mir also genöthiget dieses erstlich zu beschreiben. Meine
Einrichtung und Gefäße sind die allersimpelsten die man
nur haben kan: Kolben, Retorten, Bouteillen, Gläser
und Ochsen-Blasen sind es welche ich gebrauche. Die Blasen
werden wenn sie noch frisch sind, gerieben und recht
steiff aufgeblasen, als den dicht zugebunden und zum
trocknen aufgehänget. Wenn ich nun eine solche Blase
gebrauchen will und finde sie noch eben so steiff aufgeblasen
wie im Anfange, so bin versichert daß sie dicht ist.

a) Wenn ich irgend eine Art Luft in einer Blase
sammlen will, zum Beispiel, die Phlogistisirte Salpeter
Säure (§.13.), so nehme ich eine weiche inwendig mit
einigen Tropffen Oel bestrichene Blase und lege etwas
von einen gefeilten Metall, als Eisen, Zinck oder Zinn
in solche, derauf drücke ich die Luft so genau als möglich
aus der Blase, und binde sie recht fest über ein kleines
Glas in welches etwas Scheidewaßer gegoßen, als den
wickele ich die Blase etwas auf, damit wenig Eiselfeil
zu gleich in das Scheidwaßer fallen kan, so wie diese
sich auflöset so wird auch die Blase aus gedehnet; Wenn
ich nun genug von solcher erzeugten Luft gesamlet habe,
so schnüre ich die Blase nahe über der Oefnung des Glases
mit einem Faden starck zusammen und löse sie vom glase

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