- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
146-147

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die brennende Luft. §. 96

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Säuren. In diesem Versuche liegt der Grund, warum
glühende Kohlen in den Öfen mit einer blauen Flamme
lodern. Wer wird wohl glauben daß diese Flamme von
dem in den Kohlen noch zurück gebliebenen Oele
herrühre? wer wird wohl glauben daß solches Oel durch die
Hitze nicht längsten solte ausgetrieben seyn? Ich füllete
eine kleine Retorte halb mit recht trockenen zerriebenen
Kohlen und band eine von Luft ausgeleerte Blase vor.
So bald die Retorte heiß geworden, wurde die Blase
ausgedehnet, und wie sie am Boden glühete wolte sie sich
nicht ferner aus dehnen. darauf ließ ich die
Retorte erkalten und die Luft zog sich aus der Blase wieder in
die Kohlen zurück. Diese Luft nahm etwa 8 mal mehr
Raum ein als die Kohlen. Ich ließ die Retorte noch
mahl heiß werden und die Luft wurde wieder aus
getrieben, und nachdem sie kalt geworden, wurde sie
wieder von den Kohlen absorbiret; Ich wiederholte dieses
sehr oft mit selbigem Erfolg. Diese Luft löscht das
Feuer aus und enthält ein wenig Luft-Säure. Ich band
eine Blase mit frischer Luft vor nachdem die vordorbene
aus getrieben war und die Retorte am Boden noch
glühete. Diese frische Luft, zog sich zurück in die Kohlen und
durch die Hitze wurde sie wieder ausgetrieben und war
in verdorbene Luft verwandelt. Ich habe gefunden daß
diese Kohlen eine noch größere Menge Luft-Säure
anziehen. Der zur Kohle gebrannte Weitzen und das schwartz
gebrannte Hirschhorn geben keine solche Luft. Werden
aber die Kohlen wenn sie keine Luft in der Blase mehr
von sich geben mit stärckern Feuer getrieben biß sie
durchaus glühen, so erhält man wieder von neuen eine
andere Luft; ich trieb so lange biß die Blase nicht mehr
ausgedehnet wurde, darauf ließ ich alles erkalten. Es
zog sich wieder ein Theil dieser Luft in die Retorte zurück,
doch blieb noch viel in der Blase nach. Diese mit
Glüh-Feuer erhaltene Luft ist eine brennende Luft. Ich trieb von
neuen diese Kohlen mit stärckern Feuer, ich erhielt aber
nicht mehr Luft als sich etwa in die Kohlen, bey deren
Erkalten, konte eingezogen haben, welche etwa 8 mahl
den Raum welchen die Kohlen einnehmen, betrifft: Ich
schüttete sie also aus der Retort und ließ sie in freyer
Luft etwas anglühen, darauf ließ ich sie wieder kalt
werden und destillirte sie wie vorhero. Ich erhielt gleich
im Anfange, noch ehe die Retorte glühete, eine Luft,
welche der verdorbenen ähnlich war; wie die Kohlen
glüheten bekam ich wieder eine Menge Luft, welche
imflammabel war. Ich ließ alles erkalten, und trieb wieder
von neuen mit solcher Hitze, daß die Retorte am Boden
zu schmeltzen anfing; ich erhielt aber nur wenige Luft.
Die Kohlen müssen also erstlich in freyer Luft glühen,
ehe sie in der Retorte diese brennende Luft von sich
geben. Die Kohlen enthalten so wohl Alkali als Kalck.
Es sind also 2 Anziehungs kräffte welche die
Kohlen zerstöhren: Das frey gewordene Alkali oder Kalck
verbindet sich mit der Luft-Säure und die durch die
Retorte dringende Hitze mit dem Phlogiston. Wenn das
Alkali mit Luft-Säure gesätiget ist, so kan auch keine

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