Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Bergbau und Hüttenwesen. Einl. von C. Sahlin - 2. Eisenerzeugung. Von J. A. Leffler
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0.")1 VI. BERGBAU UND HÜTTENWESEN.
Tab. 68. Erzeugung von Tiegelstahl in Schweden.
Jährlich t
1891—95 ...... 598
1896 -00 ...... 931
1901-05 ...... 1153
1906-10 ..... 1325
1911 ....... 2 275
1912 ....... 2 656
Zu Österby wird der wegen seiner vorzüglichen Qualität berühmte
Dannemora-stahl hergestellt, wobei als Rohmaterial Zementstahl verwendet wird, der durch
Wallonarbeit aus bestem Dannemora-Roheisen erzeugt ist. Das Stahlwerk, das
Regenerativöfen zur Beheizung der Tiegel hat, wurde 1871 angelegt. Die Tiegel
werden an Ort und Stelle hergestellt aus englischem feuerfestem Ton, der mit
einigen Prozenten Koks vermischt wird. Sie müssen eine sehr langsame
Trocknung durchmachen und werden auf Rotglut angewärmt, bevor sie in den
Schmelzofen übergeführt werden. Jeder Tiegel wird mit 20—18 kg
Zementstahl und ferner bestimmten Zuschlägen beschickt, und das Schmelzen in etwa
4 Stunden ausgeführt. In 12 Stunden macht man demnach 3 Schmelzen in
denselben Tiegeln, und darauf werden diese kassiert. Für den Generator des
Schmelzofens verwendet man Steinkohle, und der Aufwand hieran beträgt etwa
1 300 kg pro t Block. Die Erzeugung stellt sich auf 800 bis 1 000 t
Tiegelstahlblöcke pro Jahr.
Zu Vikmanshyttan wird ein ausgezeichneter Gussstahl bereitet aus granuliertem
Roheisen (Roheisen, das man in Wasser hat hineinrinnen lassen), geröstetem
Eisenerz (ungefähr 20 %), sowie etwas Holzkohlenpulver. Mit diesem Gemisch
werden die Tiegel beschickt und darauf vorgewärmt und in Regenerativöfen
erhitzt. Diese Methode, Stahl zu bereiten (erfunden von dem Österreicher
Uchatius), wurde im Jahre 1860 zu Vikmanshyttan eingeführt, aber schon im
Jahre vorher zu Hellefors versucht.
Zu Söderfors wurde im Jahre 1904 ein Tiegelstahlwerk mit Regenerativöfen
angelegt. Man schmilzt dort geschweisstes Walion- und Lancashire-Eisen mit
bestem Roheisen ein, alles von Dannemora-Qualität. Als Spezialitäten werden
Magnetstahl und selbsthärtender Schnelldrehstahl von allerbester Beschaffenheit
erzeugt. Die Jahreserzeugung ist 300—400 t.
Zu Fagersta steht seit dem Jahre 1905 ein mit Gas beheizter
Regenerativ-Tiegelofen, und werden importierte Grafittiegel verwendet. Der Ofen dient
ausschliesslich zur Erzeugung von teureren legierten Stahlsorten, zum grössten
Teil Wolframstahl, der als Schnelldrehstahl Anwendung findet.
Stahlerzeugung im elektrischen Ofen. Schon seit Beginn dieses
Jahrhunderts hat man in Schweden darauf hingearbeitet, die grossen Vorräte
des Landes an Wasserkraft für metallurgische Zwecke nutzbar zu
machen, einerseits, um auf diese Weise den Holzkohlenaufwand
vermindern zu können, andererseits auch, um unabhängiger von aus dem Auslande
importiertem Brennstoff zu werden. Wieweit diese Bestrebungen
inbe-zug auf die Reduktion von Eisenerzen Erfolg gehabt haben, haben wir
schon im Vorhergehenden zu berühren Gelegenheit gehabt.
Was den Aufschwung betrifft, den die Erzeugung von Stahl im
elektrischen Ofen genommen hat, so gibt Tab. 69 Aufschluss darüber.
Bahnbrecher auf diesem Gebiete war in Schweden der im Jahre
1910 verstorbene schwedische Ingenieur F. A. Kjellin, der im Jahre 1900
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