- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
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(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 1. Nach Osten!

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Wüste Gobi schaukeln und nach Wasser suchen. Wir werden uns auf
müden Pferden einen Weg über Tibets schneebedeckte Bergketten und
zwischen den glänzenden Gletschern hindurch suchen. Und dann, wenn
uns das Leben in öden, unbewohnten Gegenden gar zu einförmig
geworden ist, werden wir kühn und unbedacht, aber ohne Furcht
versuchen, in Verkleidung die strenge Bewachungslinie der Tibeter zu
durchbrechen, um uns, wenn möglich, einen Weg nach dem Lande der
„Heiligen Bücher“ zu erzwingen. Aber die Kälte, die Umwirtlichkeit
der Menschen und der Elemente werden schließlich in uns Sehnsucht
nach wärmeren Gegenden erweden. Indien wird uns mit offenen
Armen empfangen, und nach unvergeßlicher Ruhezeit an den Ufern des
Ganges werden wir nach Europa, in die Prosa des Alltagslebens
zurückkehren.

*



Schön und freundlich strahlte der Johannissstag des Jahres 1899,
als ich auf lange von meinem Heim Abschied nahm, um über die
Ostsee nach Finnland und Petersburg zu fahren. Wer je den
heimatlichen Herd und seine Lieben verlassen hat, um jahrelang seine
Aussicht auf Nachricht von ihnen zu haben, ja ohne zu wissen, ob er sie
jemals wiedersehen wird, der kann leicht begreifen, mit welchen
Gefühlen ich den Meinigen noch einmal tief ins Auge sah, um darin einen
Schimmer von Hoffnung auf ein fröhliches Wiedersehen zu suchen. Ja,
der Johannistag war hell und freundlich, aber meine Gedanken waren
viel zu trübe, um sich in Tränen aussprechen zu können. In den 1001
Nächten gedachte ich dieses letzten Anblickes von Stockholm und ich
sah meine Angehörigen noch auf dem Kai stehen, unruhig über mein
Schicksal und darüber nachgrübelnd, ob ich wohl wiederkehren werde.

Jetzt ertönt die Dampfpfeife, und nun kreuze ich in schwindelnder
Fahrt das heilige Rußland über Moskau und über den majestätischen
Don, dessen trübe Wassermassen sich nach dem Schwarzen Meere
wälzen. Wie Sternschnuppen verschwindet ein Dorf nach dem anderen
— ebensoviele Brennpunkte für Freude und Leid, Verirrungen,

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