- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
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(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 1. Nach Osten!

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6 Erstes Kapitel.
Innern des Landes hierher gebracht. Es käme einer Verbannung
gleich, an diesem traurigen Orte, der in glühender Sonnenhitze briet,
leben zu müssen.
General Kuropatkin, der russische Kriegsminister, der jetzt im
äußersten Osten gegen Japan kämpft und auf den die Blicke der
weißen und der gelben Rasse gerichtet sind, war so freundlich gewesen,
telegraphisch den Befehl nach Krasnowodsk zu senden, daß mir für die
Reise nach Andischan, der Endstation der Bahnlinie, ein ganzer Eisen-
bahnwagen zur Verfügung gestellt werden solle. Auf diese Weise fuhr
es sich lustig, wie man sich denken kann. Keine Menschenseele
durfte in mein rollendes Heim hineingucken; ein Schaffner versah
mich mit kaltem Wasser für die Dusche — ein herrliches Ding in
dieser Hitze, die bis auf 41?/,° C. im Schatten ftieg. Mein Salon war
nit Diwanen, Stühlen und Schreibtijch ausgeftattet; mein Wagen war
der leßte im Zuge, um fofort abgefuppelt zu werden, wenn es mir
einfiele, in einer Stadt einen Zug überjchlagen zu wollen. Unter
dem Schubdache der hinteren Plattform fonnte ich fiten und dabei
meinen Gedanken nachhängen und meine Blicke dem Zuge folgen lassen.
Sch musterte die Landjchaft, die sich vor mir allmählich aufrollte und
hinter mir in der Ferne verschwand, wo die Schienen in einem Punkte
zufammen zu laufen jchienen. Immer weiter jaujen wir nach Osten.
Die Luft zittert über den glühendheißen Dünen, und glühendheiß ift auch
der LZuftzug, den man verjpürt, wenn man zum Wagen hinausjchaut;
es it, als ftede man den Kopf in einen Badofen. Keine Dasen
zeigen jich beim Borbeifahren, fein Blumenduft erreicht uns, wir hören
feine Quellen raujchen, nur bei den Stationen fieht man eine jpärliche
Degetation, die aber in der Sonnenglut vertrodnet ift.
Donnernd rollt der Zug mit aller Vorficht über die gewaltige
Pfahlbrücke des Amu-darja, die bald darauf durch eine eiferne erjeßt
wurde. Man möchte sich in dieje trüben, aber friichen Wellen ftürzen,
die von jo hoher Herkunft find, ftammen fie doch vom „Dache der
Welt‘, von Pamir, das ich im Jahre 1894 fennen gelernt hatte. Sie
ind aus blaufchimmernden Gletschern entiprungen und bringen der

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