- Project Runeberg -  Abenteuer in Tibet /
266

(1904) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Exploration
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 21. Einmarsch in Nordtibet

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266 Einundzwanzigites Kapitel.
chinesische Amban find nicht gefährlich, aber denft an alle die Tibeter,
die die Wege nach Lhaja bewachen, und an alle Briejter in den
Tempeln, die mich schon aus der Zeit fennen, als ich an den geist—
lichen Hochschulen jtudierte.‘
Als ich an meinem Plane fejthielt, meinte der Lama, es jei viel
bejjer, wenn die ganze Karawane gerade auf die Hauptstadt von Tibet
loszöge, denn dann würden wir höchitens höflich, aber bejtimmt zurüd-
gewiejen werden umd er fünne fich dann al$ Türke verkleiden, jo dab
feiner jeiner Freunde von jeiner Anwejenheit bei uns eine Ahnung hätte.
Zunächst jollte er uns auf jeden Fall nad) dem Kum-köll be-
gleiten und hierauf, wenn er es wünschte, zujammen mit den Ejel-
treibern, deren wir dann ficher nicht mehr bedurften, wieder umfehren
dürfen, Es wäre freilich ein großer Verlust gewejen, von ihm jcheiden
zu müssen, denn ich brauchte ja um jeden Preis eines Dolmetjchers
für die tibetische Sprache. Ich Ichlug daher dem Lama vor, er jolle
bei der Karawane bleiben, während ich und die Burjaten nach Lhaja
ritten; aber gegen diefen Ausweg empörte sich sein Ehrgefühl. „Ich
fann meinen Herrn nicht verlaffen, wenn er meiner gerade am nötig-
jten bedarf‘, erflärte er. Der Lama war fein Feigling und gab
jpäterhin Beweife wahren Muts. Während der folgenden Tage ja
er im jich gefehrt auf jeinem tiefeingejchnittenen Mongolenfattel. Er
fand es gemein von Schagdur, daß er ihm nicht den ganzen Um—
fang des Planes anvertraut hatte; ich erklärte ihm aber, daß Schagdur
auf meinen bejtimmten Befehl jo gehandelt habe. Bon nun an führte
uns fein QTagemarjch weiter durch die Täler, dämmerte fein Abend,
ohne daß wir diesen Plan bejprachen und berieten. Schereb Lama
durchlebte dabei wahre Seelenfünpfe. Er jchwanfte zwischen jeiner
Pflicht als Lama und jeiner Zuneigung zu mir hin und her. Am
Kum-köll jollte er jeine endgültige Entjcheidung treffen, dort follte er
zwischen jeiner ficheren Klofterzelle im Tempel bei Karasjchahr und
ungewijjen, gefährlichen Abenteuern in meiner Gejellichaft wählen.
In Unfurluf, wo fid) einige Hirten aufhielten, fauften wir
zwölf Schafe und ritten dann über einen 4000 Meter hohen Pak nad)

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