Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Der Feldmarschall
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Die Abendmahlzeit war zu Ende, und die Kaffeetassen standen leer.
„Vielleicht haben die Herren Lust, ins Vorderzimmer zu kommen und
ein Glas Bier zu trinken?“ Und wir gingen nun zum Bier und
scharten uns um den berühmten Wirt. Es war ein ungezwungenes
Beisammensein mit lustigen Reden und Scherzen. Man wäre nicht
leicht auf den Gedanken gekommen, daß man sich in einem der
Brennpunkte des Kriegs und an einer Stelle befand, wo die operative Leitung
der deutschen Armeen im Osten zusammenlief. Die Hand, die eben
noch so hart zugeschlagen hatte, sah man jetzt ganz friedlich ein Getränk
aus Wasser, Zitrone und Zucker zusammenrühren. Niemand hatte Eile.
Man ging nicht aus und ein mit Rapporten und Meldungen. Hier
schien alles seine Zeit zu haben. Die Sorge wurde weggelegt, sobald
man den Arbeitstisch verließ. Es war, als ob der Krieg schon zu Ende
sei und keine Gefahr mehr drohen könne. Der Feldmarschall saß,
bequem in seinen Lehnstuhl zurückgelehnt, die Fingerspitzen
gegeueinandergespreizt, und erzählte ein paar Erinnerungen aus seiner Jugend, aus
dem Krieg von 1870 und von der Kaiserkrönung in Versailles. Dann
kam er auf die letzten Ereignisse im nordöstlichen Polen und machte mir
schließlich den Vorschlag, nach einem Besuch im Gouvernement Suwalki
auch einen Abstecher in die von den Russen verheerten Teile Ostpreußens
zu unternehmen. Denn wer nicht die unheimlichen Spuren einer
russischen Invasion geschen habe, der wisse nicht, was die „russische
Gefahr“ bedeute.
Nun standen der Generalstabschef und der Generalquartiermeister
auf, um sich an die nächtliche Arbeit im Haus des Generalstabs zu
begeben. Sie fragten mich, ob ich nicht Lust hätte, sie zu begleiten und
die Telegraphenabteilung in Augenschein zu nehmen. Natürlich hatte
ich Lust! Obsert von E........-..... und Telegraphenchef
Hauptmann M..... selbst führten mich umher. Von diesem Mittelpunkt
aus gingen Drähte nach der ganzen Ostfront und der Heimat. Jeder
bedeutendere Ort hatte seinen eigenen Tisch mit einem Hughes-Apparat
und seinem eigenen Telegraphisten, z. B. stand ein Tisch in Verbindung
mit General von Linsingen und der Südarmee, deren Hauptquartier in
Munkács in Ungarn 1400 Kilometer entfernt war; ein andrer mit
dem Großen Hauptquartier usw. Die feinsten Drähte drangen sogar
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