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(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 2. Der Feldmarschall

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bis in die vordersten Schützengräben vor und erreichten jeden
„Gefechtsstand“ und „Beobachtungsstand“ am äußersten Ende der Front. Das
Ganze glich einem System von Blutgefäßen; hier im Hauptquartier
war das Herz. Die Apparate tickten und klopften, und die endlos langen
Papierstreifen rollten von ihren Walzen ab. Der Krieg sprach seine
geheimnisvolle Sprache.

Ich kehrte zum Feldmarschall zurück, bei dem man erst um 11 Uhr
aufbrach. Unter den Gästen war auch Professor Hugo Vogel, dessen
beide Versuche, den Oberbefehlshaber in Öl zu malen, so wohlgelungen
sind. Major C........ erzählte mir, er habe seine liebe Not damit,
die deutschen Porträtmaler im Abstand zu halten. Noch schlimmer sei
es mit der unerhörten Post, die jeden Tag ankomme. Es sei unmöglich,
alle Briefe zu beantworten. Nur Schreiben von besonderem Interesse
würden dem Feldherrn vorgelegt. Wenn er alle lesen wollte, hätte er
längst seinen Abschied nehmen müssen und wäre auch dann nicht damit
fertig geworden! Es kämen auch Verse und Kompositionen, Autographen-
und Porträtsammler, und dann liefen Briefe von Kindern ein, die den
großen Feldherrn „Lieber Onkel Hindenburg“ anredeten und sich „sehr
zufrieden“ erklärten mit dem, was er bisher geleistet habe!

Ich hatte später noch oft die Ehre, Hindenburgs Gast zu sein,
und er gab mir da verschiedene Einblicke in seinen Lebensgang. Auf diesen
Mitteilungen, vor allen Dingen aber auf dem Bericht, den mir eines
Abends sein Schwiegersohn gab, ist die folgende kurze Schilderung
aufgebaut. Wer ein ausführliches Bild von einem der größten Söhne
Deutschlands haben will, muß das von seinem Bruder Bernhard
verfaßte Lebensbild lesen.

Als etwas Charakteristisches will ich zuerst hervorheben, daß
Hindenburg während des russischen Feldzugs seine Friedensgewohnheiten
so gut wie gar nicht geändert hat. Er arbeitet, geht spazieren, ißt und
schläft zur selben Zeit und ebenso lange wie im Frieden. Er läßt sich
in seinen Gewohnheiten und in seiner Ruhe nicht stören. Er hält fest
an dem, was ihm einmal lieb und nützlich geworden und was ihm
wohlbefommt.

Im Feld wie im Frieden beginnt er seine Tätigkeit unmittelbar
nach dem ersten Frühstück. Er steht im Sommer um 6 Uhr auf, im

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