Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 14. Bei der österreichish-ungarischen Armee
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Bei der österreichish-ungarischen Armee. 159
unterhielten sih; in welcher Sprache, kann ih nicht sagen, vielleiht nur
in der Zeichensprache der Soldaten. Das Osterfest war wohl der Aulaß
zu dieser bedenklichen Freundschaft. Der Kanonendonner im Norden verriet
jedo<, daß man dort den Osterfricden bereits für abgelaufen hielt. Bei
Gorlice aber war Ostern jo still gewesen, daß sih einige österreichische
Offiziere, als gemeine Soldaten verkleidet, den russishen Infanterie-
stellungen auf etwa 200 Meter hatten nähern können. Am 15. und
19. März war ein heftiger Kampf bei Gorlice entbrannt, unter großen
Verlusten auf beiden Seiten. Deshalb hatte man am Osterabend ein
stillshweigen-
des Übcrein
fommen ge-
troffen, die
Toten zu be-
graben, und dic
Russen hatten >
an einer Stelle
ihres Schützen- zu
grabens ein e,
Holzschild auf-
gestellt, aufdem
zu lesen war:
„Glücfsiche
Ostern wünsht Regiment Nx. 244.“ Sonst brauchte man nur eincn
Augenbli> über den Graben hinauszusehen, um Gefahr zu laufen, eine
Kugel in die Stirn zu bekommen. Die feindlichen Linien lagen hier nur
180 Meter voneinander entfernt, die Hauptstellungen jedo<h 500 Meter.
Vor fünf Tagen war auch ein schweres russishes Geschoß in eine öster-
reichishe Batterie eingeschlagen, hatte ein Geshüß in die Luft geworfen
und einige Munition zur Explosion gebraht; von der Bedienung hattc
aber niemand auch nur eine Schramme abbekommen.
Auf der Rückfahrt nah Neu Sandec statteten wir dem Chef der
.… ten Division, dem Feldmarschalleutnant Kestranek, der jetzt in Szymbark
lag, einen furzen Besuch ab, und nahdem wir in Neu Sandec bei dem
ungarischen Oberstleutnant Bokay in der Wohnung eines jüdischen
Österreichishe Marshkolonne beim Mittagsmahl auf der Landstraße.
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