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Vor Krakaus Königsgräbern. 163
hätte. Er ritt allein dur< die Vorstadt und fand seinen General
eben im Begriff, umzukehren. „Was, seid 1hr noh niht drin?“ rief
er ihm mit Lachen und Augenblitzen zu. Nun klopfte er an die „kleine
Pforte“ und donnerte: „Macht auf, ihr Hundsfötter!‘““ Aber das Tor
blieb geschlossen. Da gebrauchte er eine List: die Polen müßten ein
Pferd zurü>nehmen, das der Kommandant vor kurzem für einen Boten
an den König von Schweden herausgeschi>t hatte, rief er hinein. Aber
faum war das Tor zu diesem Zwe halb geöffnet, da stieß Seine Majestät
selbst es mit einem Fußtritt sperrangelweit auf. Der zunächst stehende
Kommandant erhielt einen Hieb mit der Reitpeitsche, und zugleich sette
sih der König mit seinem Begleiter in den Besitz der zwei großen Tore,
wobei ex immer nur die Reitgerte gebrauchte.
Nun fam Verstärkung, und man verfolgte die ers<hro>enen Polen
bis zum Schloß, das in derselben Weise genommen wurde. „Würde
also ein solches s{hön großes slott und festung nur mit Kindpusten und
Drufnes släge eingenommen, und daß in etliche Stunden ohne einzigeß
verlust, welches, wan brawe leute darinnen gelägen, einen feint wol
etwaß in eine gutte zeit zu tun hätte geben fönen“/, sagt ein Teilnehmer
an der Heldentat, der Fortifikationsmajor Visocki-Hochmut,
Dann marschierten se<s8 Regimenter rammen Schritts, Gewehr
über, durch die shmalen Gassen in die Stadt. Schwedens Fahnen er-
schienen wieder vor Krakaus Bürgern, die si<h ihrer noh vom letzten-
mal erinnerten, und wunderlich klangen s{<wedis<he Trommeln, Pfeifen
und Waldhörner zwischen den altertümlihen Häusern, an der stolzen
Königsburg und den alten, prächtigen Kirchen. Aber dicsmal büßte kein
Pole etwas ein, nahdem Krakau die auferlegte Kontribution bezahlt
hatte. Karl XT]. vershmähte den Luxus des Schlosses; den genoß
Stenbo>. Der König begab sih, nachdem er einen Teil der Sehens-
würdigkeiten betrachtet hatte, sofort zu seinen Truppen vor der Stadt
zurü.
Zweihundert Jahre sind seitdem verflossen. Krakau is noh immer
eine Festung, erweitert und verbessert gemäß den Forderungen der Zeit
und im Umkreis von 50 Kilometern mit einem Fortgürtel umgeben.
Die nördlichsten Forts lagen noh kürzlih nur zwei Kilometer von der
russischen Grenze entfernt. Heute aber beträgt die Entfernung bis zum
lS
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