Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 20. Der große Durchbruch in Westgalizien
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
Der große Durchbruch in Westgalizien. DE
bald war fein Zipfel der graublauen Uniformen mehr zu schen. Ein
Hügel erhob si<h, und auf ein kleines Holzkreuz wurde ein lebßtes Lebe-
wohl geschrieben. Dann zerstreute sih die Schar und verschwand unter
den übrigen Soldaten auf dcr Wiese. —
Ein Bote kam. Die Offiziere wartetcn auf uns unten auf der
Landstraße mit dem Mittagessen. Als Tisch diente cin Stalltox auf ein
paar Böcken, Sitßgelegenheit bot ein über zwei Munitionskisten gelegtes
Brett. Das Essen wurde dixckt aus cinem Küchenwagen geholt, an dem
die Soldaten in langer Neihe standen: Suppe mit Neis und Rind-
fleish, dazu Leberragout und Notwein. Auch die Soldaten bekamen
Wein, ohne Unterschicd. Die Tafelmusik ersetzten die Erlebnisse, die
einige an den Tisch herangerufene Soldaten erzählten. Ein junger
Korporal war 130mal Patrouillensührer gewesen und hattc die unglaub-
lichsten Abenteuer mitgemacht. Ein andrer, der selbstbewußt die Mütze
fe> hinterm Ohre trug, hatte mit ein paar Kameraden erst 50 und
dann 30 Russen gefangen.
„„Was sind Sie in Friedenszeiten?“/ fragte ich.
„„Schneider““, antwortete cr fest, und alle lachten.
„„Zch kann noch mchr Gefangene machen, wenn es darauf ankommt““,
fügte der Mann mit unerschütterlihher Ruhe hinzu.
„„Wollen Sie heute abend auf Patrouille gehen?“ fragte ein
Leutnant.
„„Sern““, antwortete der Soldat, ohne eine Miene zu verzichen,
ungefähr so, als handle es sih um eine Kaninchenjagd.
Nach dem Essen kam eine Abordnung von einem der hintern Negi-
menter und lud uns ein, steirischen Liedern zu lauschen. Wir folgten
ihr. Eine Decke wurde zwischen den Gewehrpyramiden auf dem Feld
ausgebreitet, und begleitet von einer Ziehharmonika erflangen Volks-
lieder, bald wehmütig und sehnsüchtig, bald froh und jodelnd. Wir tranken
mit den Soldaten Kassce und fühlten uns sehr behaglich.
Als die Sonne unterging, verabschiedeten wir uns von der grau-
blauen Schar, sprangen in die Automobile und fuhren auf holpriger
Straße in das Seitental, das nah Przegonina führte. Dort wurden
wir von österreichischen und ungarischen Offizieren in Empfang genommen
und in unser Quartier geleitet, eine Bauernhütte am Rand des Dorfes.
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>