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Die Ernte des Schlachtfeldes. 305
sie von einer verirrten Gewehrkugel getroffen wurden, die beiden durh
den Kopf ging und sie augenbli>li<h tötete.
Zwei Tage später, um 10 Uhr vormittags, wurden sie begraben
und gleichzeitig mit ihnen Leutnant von B...... E LCUtuant von US
sowie ein Unteroffizier und vier Mann. Wir fuhren auf den neuen
Kirchhof hinaus, der auf einer Anhöhe westli<h von der Stadt lag, wo
sich außer andern Grabdenkmälern auh viele russishe Andreaskreuze
neben der Landstraße und einer zusammengeschossenen Kapelle erhoben.
Die Särge standen in zwei Reihen, einige gelb, andere shwarz mit
versilberten Handgriffen, mit Flieder und Lorbeer bede>t. Daneben lag
ein duftender Hügel von Frühlingsblumen, die die Grabhügel s{hmüd>en
sollten. Die Ehrenwache bei den Särgen stellten die 7. Kompagnie des
betresscuden Grenadierregiments und anderthalb Zug der Maschinen-
gewehrfkompagnie desselben Regiments. Anwesend waren Abordnungen
der andern Grenadierregimentcr, die Offizierkorps in feldmäßiger Parade,
Dere outmandierende General von PP ..- und der Divisions-
fommandeur Generalleutnant von W , der Chef eines österreichish-
ungarischen Armeekorps General von A ., die Prinzen von Hohenzollern
und viele andere.
Als alle in dem Rechte>, das die Ehrenwache bildete, versammelt
waren, spielte das Musikkorps Körners „Vater, ih rufe dih‘“. Der
Divisionspfarrer, Lic. theol. Baumann, trat an die Särge heran und
begann im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes,
scine Betrachtungen anknüpfend an Paulus* Worte im Römerbrief :
„Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem
Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“
Er sprach von der Kürze des Lebens und der Ungewißheit seiner
Dauer, von den Leidtragenden daheim, von dem Regiment, das seinen
Obersten beweine, dessen Name für immer mit seiner Geschichte ver-
bunden sei dur<h die Siege bei Auvelais und Châlons, Monchy und
Ypern, an der Biala und am San, und von dem tapfern Manne, der
den Tod gesunden, der des Soldaten größte Ehre sei. Und er s{hloß
mit den Worten des königlihen Sängers im 139. Psalm:
„Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mi<h und er-
fahre, wie i<h’s meine!“
Hedin. Nach Osten! 20
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