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355

(1916) [MARC] Author: Sven Hedin - Tema: Russia, War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 27. Die Belagerungen von Przemyśl

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Die Belagerungen von Przemysl. 355

worden sein. Am 23. April hielten der Zar und der Großfürst Nikolai
Nikolajewitsch im Automobil ihren Einzug. Die Schulkinder wurdcu
zum Empfang auf die Straße befohlen. Im übrigen durfte \i< kein
lebendes Wesen dabei zeigen, und man blieb gern zu Haus. Einige
behaupten indessen, der Zar sei gar nicht dabei gewesen.

Um den 10. Mai herum wurden alle Juden ausgewiesen bis auf
zwei, von denen der eine Oberarzt war. Der Kommandant, General-
leutnant Artamanow, wohnte in der Festungskommandantur. Zur Seite
hatte er einen Bischof mit langem Haar und Bart, der wohl den Bodeu
für das gricchisch-katholische Glaubensbekenntnis vorbereiten sollte.

Die Bevölkerung bestand nur no< aus 8000 Polen, die aufs
äußerste gereizt waren durch die Absicht der Nussen, Przemysl in eiu
Gouvernement zu verwandeln, dessen Westgrenze mit dem Fluß Wisloka
zusammenfallen sollte. Der Großfürst, erzählte man, habe versprochen,
nur Ostgalizien, das altes russisches Land (!) sei, werde unter russische
Verwaltung kommen. Und nun sollte cs ebenso mit Przemysl werden,
das polnisch und katholis<h war!

Aber diese Absicht gelangte niht mehr zur Ausführung. Die große
Offensive der Verbündeten war bereits im Gang. Mitte Mai sah man
russische Artillerie und russishe Train- und Znfanteriekolonnen die Festung
nach Osten hin verlassen. Der Dru der vereinigten Armeen von Westen
her wurde immer stärker, und eines Tages hörte man in Przemys(l
wieder das Donnern österreichisher Kanonen. Die Russen hielten so-
lange wie möglih aus, schienen aber ganz unentschlossen; ein paarmal
räumten sie im Dunkel der Nacht die Festung, kamen aber am Tage
wieder.

Diese Zeit war die shwerste für die Bevölkerung; denn während
des Bombardements wurde die Stadt von zahlreichen Granaten getroffeu;
an einem einzigen Tage fielen dreißig zwischen den Häusern nieder und
töteten und verwundeten mehrere Menschen.

Als aber nun den Russen, wie vorher den Österreichern, die völlige
Einschließung drohte, zogen sie am Abend des 2. Junis mit allem, was
si<h no< an Material vorfand, ab. Nur die Besaßung der Forts blieb
da. Um 12 Uhr nachts wurden die Holz- und Pontonbrücken über den

San mit Petroleum begossen und angezündet. Die wiederhergestellten
DIE

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