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(1871-1962)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Häfte 50. 14 dec. 1940 - Die Überwindung der Arbeitslosigkeit und die Regelung des Arbeitseinsatzes in Deutschland, von Theo Beisiegel

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Teknisk Ti dskrift

beauftragte. Schon am 1. Februar 1933 kündigte
Adolf Hitler als sein vornehmstes Ziel einen
gewaltigen und umfassenden Angriff auf die
Arbeitslosigkeit an und er erbat sich vom deutschen Volke für
die Lösung dieser Frage eine Frist von nur vier
Jahren. Dabei liess er keinen Zweifel darüber, dass
Deutschland auf irgendeine Hilfe von aussen nicht
rechnen dürfe. Aus eigenen Kräften müsse es der
Arbeitslosigkeit Herr werden, wollte es nicht an ihr
zugrunde gehen.

Wenn auch schon die Tatsache, dass eine starke
Regierung den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit
energisch in die Hand nahm, im Volke neues Vertrauen
und neue Hoffnung für eine bessere Zukunft
aufkommen Hessen, so konnte doch die Bekämpfung der
grossen Arbeitslosigkeit nicht etwa der Wirtschaft
allein überlassen bleiben. Vielmehr musste die
Regierung selbst Massnahmen in die Wege leiten, um
in möglichst kurzer Frist möglichst vielen Menschen
wieder Arbeit und Brot zu geben. Daher begann die
Regierung alsbald mit der Durchführung ihres
gewaltigen Arbeitsbeschaffungsprogramms und liess
gleichzeitig mit dem Bau der Strassen Adolf Hitlers,
den Reichsautobahnen, beginnen.

Das kennzeichnende Merkmal des deutschen
Arbeitsbeschaffungswerkes war seine Vielseitigkeit. Die
Arbeitslosigkeit wurde gleichzeitig von allen Seiten
angepackt. Bei den eigentlichen vom Staat selbst
durchgeführten Arbeitsbeschaffungsmassnahmen kann
man zwei grosse Gruppen unterscheiden. Einmal
wurden in grossem Umfange zusätzliche öffentliche
Arbeiten bereitgestellt, wodurch in kürzester Frist
hunderttausende von Menschen unmittelbar wieder
Beschäftigung fanden. Eine andere Gruppe von
Massnahmen leistete der Wirtschaft durch Senkung
der Lasten und Steuern Hilfe, belebte sie dadurch
und schuf so mittelbar eine erhöhte Beschäftigung.

Bei der Auswahl der zusätzlichen öffentlichen
Arbeiten wurden alle künstlichen Arbeitsgelegenheiten
ohne produktiven Wert ausgeschaltet; es hätten diese
nur zu Scheinbeschäftigungen geführt, die keinen
Einfluss auf die Belebung der Wirtschaft gehabt
hätten. Es war aber auch an geeigneten, wirtschaftlich
wertvollen Projekten keinerlei Mangel. Überall im
Reich warteten Verkehrsanlagen auf ihre
Verbesserung und Erweiterung. Wasserstrassen, Wasserläufe,
Kanäle waren zu regulieren, instandzusetzen und neu
anzulegen. Insbesondere notwendig war vielfach der
Bau von Talsperren und sonstigen Kraftanlagen.
Zahlreiche Bodenverbesserungsarbeiten und
Landeskulturarbeiten anderer Art zur Steigerung der
landwirtschaftlichen Erzeugung waren in den letzten
Jahren stecken geblieben.

Auch auf dem Gebiete der Wohnungswirtschaft bot
sich eine Fülle von Arbeitsgelegenheiten. Zahlreiche
Wohnhäuser waren in der Krisenzeit vernachlässigt
worden und mussten instandgesetzt werden. Das
Reich gewährte hier erhebliche Zuschüsse, ferner
stellte es Mittel bereit zur Erleichterung der Teilung
grosser Wohnungen, wodurch dem Mangel an kleinen
und mittleren Wohnungen abgeholfen werden sollte.
Die öffentlichen Stellen, insbesondere Stadt- und
Landgemeinden wurden angehalten, öffentliche
Gebäude instandzusetzen. Die Altstadtsanierung wurde
ein gutes Stück vorwärtsgetrieben, der Bau von
Kleinsiedlungen und Eigenheimen wurde beschleunigt.

Während die Durchführung der vorgenannten
grossen öffentlichen Arbeiten in« erster Linie dem
Baugewerbe, insbesondere dem Tiefbaugewerbe, lohnende
Arbeit für ihre Gefolgschaft brachte, wurde durch die
Massnahmen auf dem Gebiete der
Wohnungswirtschaft das städtische und ländliche Handwerk wieder
belebt.

Wie schon erwähnt, schalteten sich auch die grossen
Beschaffungsressorts des Reiches in den Kampf gegen
die Arbeitslosigkeit ein. Ein besonders grosser
Arbeitsvorrat war bei der Reichsbahn und Reichspost
in den letzten Jahren angewachsen. Diese beiden
Ressorts stellten besondere
Arbeitsbeschaffungsprogramme auf und ergänzten so die übrigen
Massnahmen der Reichsregierung.

Endlich müssen hier noch die eigentlichen
Notstandsarbeiten erwähnt werden, die von der
damaligen Reichsanstalt für A. und A.1 seit Jahren zur
Beschäftigung von Arbeitslosen finanziell gefördert
wurden und bei denen es sich in der Hauptsache um
Tiefbauarbeiten handelte. Die Zahl der
Notstandsarbeiter wurde im Rahmen des Kampfes gegen die
Arbeitslosigkeit erheblich erhöht. Während z. B.
trotz der damaligen grossen Arbeitslosigkeit im
Jahre 1930 nur 33 000 Notstandsarbeiter beschäftigt
wurden, gelang es während der grossen
Arbeitsschlacht Adolf Hitlers die Zahl der Notstandsarbeiter
auf 600 000 zu steigern.

Für die Durchführung der Arbeitsschlacht mussten
natürlich gewaltige Mittel aufgewendet werden. Sie
wurden zum Teil in der Form von verlorenen
Zuschüssen, zum Teil als gering verzinsliche,
langfristige Darlehen an die Träger der Arbeit gegeben.
Allein in den Jahren 1933, 1934 und 1935’betrug der
Geldaufwand für die Durchführung der eigentlichen
Arbeitsbeschaffungsprogramme der Regierung, für
die Instandsetzung von Wohnungen, für die
Programme der Reichsbahn und Reichspost, die
Reichsautobahnen und für die Durchführung öffentlicher
Notstandsarbeiten rund 5,08 Milliarden RM. Hierin sind
aber noch nicht die Beträge enthalten, die von den
Trägern der Arbeiten selbst, von den öffentlichen
Körperschaften und von den Privatleuten, denen die
Hilfe des Reichs zuteil wurde, beigesteuert wurden.
Man schätzt das gesamte Volumen auf mindestens
7 Milliarden RM. So gewaltig diese Summe auf den
ersten Blick erscheint, so gewinnt sie ein anderes
Gesicht, wenn man sie in Vergleich setzt zu den
Beträgen, die bei 6 Mill. Arbeitslosen aus öffentlichen
Mitteln für unproduktive Unterstützungen gezahlt
werden mussten.

Trotzdem war die Finanzierung nicht etwa eine
leichte Angelegenheit, ja sie war erheblich
schwieriger, als die Auswahl und Bereitstellung geeigneter
Arbeitsvorhaben. Schwierig war bei der Finanzlage
des Reichs insbesondere die Finanzierung, soweit es
sich um die eigentlichen
Arbeitsbeschaffungsprogramme der Regierung handelte, die finanziell am meisten
ins Gewicht fiel, während Reichsbahn, Reichspost und
Reichsanstalt leichter aus eigenen Mitteln die
benötigten Beträge bereitstellen konnten.

Bei der Finanzierung der eigentlichen
Arbeitsbeschaffungsprogramme der Regierung ging man einen
ganz neuen Weg. Dabei wurde folgende Überlegung

i Arbeitslosenversicherung und Arbeitsbeschaffung.

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28 dec. 1940

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