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Boer: Über die Þictreks saga. 233
zu einer person geworden sind. Auch hier scheint der
umgekehrte Vorgang statt gefunden zu haben, und Rodolfr af
Bakalar von jemand, der am namen Rodolf anstoss nahm,
in zwei personen gespaltet zu sein. Storm meint, der
Schreiber von membr. (also Y1) habe hier der kürze wegen
geändert, allein die er zählung in V1 ist gar nicht kürzer als die
in V2. Nach beiden Überlieferungen sendet Attila zweimal
boten zu Osantrix, um dessen tochter zu begehren, ehe er
selbst mit einem heere nach Vilkinaland zieht. Y1 erzählt,
dass zuerst Attila’s neffe Osid für ihn um die junfrau wirbt
(c. 40), darauf Rodolfr, markgraf zu Bakalar (c. 42). Y2
berichtet gleichfalls, dass erstere reise von Osid unternommen
wird; mit ihm aber zieht ein herzog, der Roddolfr heisst.
Über dessen herkunft vernehmen wir eben so wenig wie
über die rolle, die er bei der Sendung zu spielen hat; er ist
ganz überflüssig. Als die beiden botschafter ohne etwas
ausgerichtet zu haben zurückkehren, schickt Attila Rodingeir, er
ræär firir borg þeirri, er heitir Bakalar (c. 43). Beide
redactionen sind darüber einig, dass der held, der später 600
von Osantrix leuten erschlägt und zuletzt Erka entführt,
RoSolfr heisst. Man wird sich leichter vorstellen können,
dass diese heldentat erzählt wurde von dem berühmten
Rüdeger, auch sonst einer hauptfigur an Attila’s hofe, dessen
name freilich dem Verfasser in sehr verderbter gestalt
überliefert war, als dass eine sonst ganz unbedeutende person,
von der der Verfasser weiter nichts mitzuteilen wusste, der
held der erzählung sei, während in dem selben
Zusammenhang Rüdeger ganz kurz auftritt, um eine vergebliche
sen-dung zu unternehmen und sofort darauf wieder spurlos zu
verschwinden. Den grund, wesshalb in Y2 nicht auch bei den
c, 45 ff. erzählten heldentaten Rodingeirr an die stelle
Ro-dolfs trat, ist ganz einfach der, dass hier Bakalar nicht
genannt ist. Dem umarbeiter war die hier behandelte saga
weiter nicht bekannt; nur wusste er, dass der markgraf zu Ba-
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