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320 v. Unwerth: Fiolnir.
Fiolnir.
In der norw.-isl. Mythologie galt der Name Fiolnir für
einen der zahlreichen Beinamen des Gottes Odinn: sowohl bei
den Skalden wie in der Edda findet er sich als solcher ge-
braucht. Die einzige Stelle in der altheidnischen Dichtung
aber, wo überhaupt Näheres über eine mythische Gestalt
dieses Namens erzählt ist, Str. 1 von |>jódolfs Ynglingatal,
erweist diese Verwendung als unursprünglich. Das Ge-
schlecht der Ynglingar führte seinen Ursprung auf den
Gott Yngvi-Freyr zurück, und mit Recht nimmt man all-
gemein an, dass auch das Ynglingatal in seinen verloren
gegangnen Eingangsversen diesen Ahnherrn des gefeierten
Königshauses erwähnt hat. Fiolnir war also in der alten
schwed. Tradition, auf die jájódolfr seine Darstellung grün-
dete, der Sohn des Yngvi-Freyr und kann daher nach allem,
was über die nord. Götterlehre bekannt ist, nicht gleich-
zeitig der Gott Odinn gewesen sein. Wenn seine Gestalt
aber weiterhin mit der des Odinn zusammenfliessen konnte,
so spricht das ebenso wie seine Stellung innerhalb der Ge-
schlechtsreihe — als Sohn eines Gottes und Vorfahr einer
Anzahl weiterer ebenfalls nicht historischer sondern mythisch-
sagenhafter Herrscher — dafür, dass man in ihm nicht ein-
fach einen vorzeitlichen König sondern eine Gottheit zu
sehen hat.
Von diesem Fiolnir nun berichtet das Ynglingatal, er
habe seinen Tod durch die ”■
windlose Woge des Stierhornes”
gefunden *). Snorri weiss dies in seiner Ynglingasaga (cap.
*) Beiläufig sei hier auf den Ausdruck of vifta eingegangen, der an
dieser und an zwei ändern Stellen im Ynglingatal sowie im eddischen Brot
(5, 4. Yngt. 21, 4. 36, 4) für "überwältigen, ums Leben bringen” gebraucht
ist. Noreen (Xenia Lideniana s. 1 ff.) hat mit guten Gründen Finnur Jons-
sons nun leider auch in die Neubearbeitung von Egilssonß Lexicon aufge-
nommene Ableitung des Wortes von der Präposition vift und die Annahme,
dass es den Dat. regiere, abgelehnt. Für seine eigne neue Erklärung, nach
ARKIV PUK NORDISK FILOLOGI X X X III, NY FÖLJD XXIX.
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